Die Aktien von Morphosys könnten sich am Donnerstag etwas vom jüngsten Kursrutsch erholen. Am Vormittag gewinnenb sie gut sieben Prozent auf 14,64 Euro und sind damit vor Vitesco und der Shop Apotheke Europe der Top-Gewinner des Tages im SDAX. Das Biotech-Unternehmen hatte am Mittwochabend seine Zahlen vorgelegt. Der Verlust konnte deutlich reudziert werden.
Ein Händler bezeichnete die Geschäftszahlen für 2022 vom Vorabend als "nicht so schlimm wie befürchtet". Der Umsatz sei höher als erwartet und der Verlust geringer als angenommen. Mit dem Barmittelbestand könne das Unternehmen zudem noch einige Jahre agieren.
Im vergangenen Jahr stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent auf 278,3 Millionen Euro. Wie bereits vom Konzern vermeldet, steuerte Monjuvi 89,4 Millionen US-Dollar (84,9 Millionen Euro) bei – der Rest kam maßgeblich aus höheren Tantiemen und Lizenzgebühren.
Den operativen Verlust konnte Morphosys um 57 Prozent auf knapp 221 Millionen Euro reduzieren. Dabei standen den um knapp ein Drittel gestiegenen Kosten für die Forschung und Entwicklung deutlich gesunkene Ausgaben für die Verwaltung gegenüber. Ein Jahr zuvor hatte der Aufbau der Vertriebsstrukturen für das Blutkrebsmedikament Monjuvi nach dessen Markteinführung noch viel Geld verschlungen.
„2022 war ein entscheidendes Jahr für Morphosys. Wir konnten unsere Pipeline weiterentwickeln, indem wir unsere klinischen Phase-3-Studien mit Pelabresib bei Myelofibrose und mit Tafasitamab bei Lymphomen vorangetrieben haben. Außerdem haben wir vielversprechende Produktkandidaten im frühen und mittleren Entwicklungsstadium auslizenziert, so dass wir uns ausschließlich auf die Onkologie konzentrieren können“, sagte Dr. Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von Morphosys. „Im Jahr 2023 werden wir die Phase 3-Studie für Pelabresib bei Myelofibrose weiter priorisieren, um Anfang 2024 Topline-Ergebnisse veröffentlichen zu können und den möglichen Einsatz von Pelabresib bei anderen myeloischen Erkrankungen zu untersuchen. Wir halten an unserem Engagement fest, neuartige Therapien zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, die für Krebspatienten sicherer und wirksamer sein sollen, und wir freuen uns auf die Zukunft.“
Nach den jüngsten Rücksetzern ist das Papier charttechnisch angeschlagen, die jüngsten Ergebnisse können nun das Chartbild aber zumindest wieder etwas aufhellen. Nichtsdestotrotz muss Morphosys in den kommenden Monaten zeigen, dass die Fokussierung auf die wichtigsten Projekte von Erfolg gekrönt ist. Anleger bleiben dabei, sichern sich aber mit einem Stopp bei 11,50 Euro ab.