Die Aktie des mRNA-Spezialisten Moderna hat in den vergangenen Handelswochen eine beeindruckende Rally auf das Börsenparkett gezaubert. Selbst am gestrigen Handelstag, an dem viele Werte auf breiter Front in den USA gefallen sind, konnte sich der Biotech-Wert behaupten und sogar leicht im Plus schließen. DER AKTIONÄR fasst die Gründe für die Rally zusammen und blickt auf die nächsten bevorstehenden Meilensteine.
Ausgehend vom 52-Wochen-Tief hat das Papier von Moderna inzwischen über 165 Prozent zulegen können. Das Comeback des Unternehmens respektive der Aktie, welches durch die Entwicklung eines mRNA-basierten Corona-Impfstoffes weltweit bekannt wurde, basiert auf mehreren Gründen.
Zum einen schnitt Moderna im ersten Quartal besser ab als befürchtet. Die Gesellschaft wies eine enorme Cash-Position aus, die das Unternehmen in eine komfortable Lage versetzt, die breite Entwicklungspipeline mit Nachdruck weiter voranzubringen. Hinzu kommt die Aussicht auf das nächste Produkt von Moderna, welches vor der Zulassung steht. Es handelt sich hierbei um einen Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV.
In den vergangenen Handelstagen beflügelte den Wert allerdings ein anderes Thema: Der Newsflow rund um die Verbreitung der Vogelgrippe und erste nachgewiesene Fällen bei Menschen versetzt Anleger in Ekstase. Der Hintergrund: Mit der mRNA-Technologie-Plattform von Moderna könnte im Ernstfall ein potenzieller Vogelgrippe-Impfstoff entwickelt werden. Das sorgt für Fantasie.
News voraus
Unabhängig von den Entwicklungen rund um die Vogelgrippe können sich Anleger auf weitere Neuigkeiten einstellen. In den kommenden Tagen ist mit der Zulassungsentscheidung der US-Gesundheitsbehörde FDA für den RSV-Impfstoff von Moderna zu rechnen. Ursprünglich wollte die FDA einen Entscheid bis zum 12. Mai fällen. Aufgrund von "verwaltungstechnischen Einschränkungen" stellt die Behörde nun eine Entscheidung bis Ende Mai in Aussicht. Im Falle einer Zulassung würde Moderna im Bereich RSV mit den Pharma-Riesen Pfizer und GSK konkurrieren.
Darüber hinaus wirft der wichtigste Krebskongress der Welt, das ASCO-Meeting, seine Schatten voraus. Dieser findet traditionell in Chicago statt und wird in diesem Jahr zwischen dem 31. Mai und 04. Juni stattfinden. Moderna nutzt die Bühne, um drei Abstracts zu mRNA-4157 (V940), einer mRNA-individualisierten Neoantigen-Therapie, vorzustellen. Der mRNA-Spezialist entwickelt die Behandlungsoption gemeinsam mit Merck & Co, in Europa besser bekannt unter dem Namen MSD. Die Daten könnten ebenfalls positive Impulse liefern.
Moderna feiert ein Comeback mit Ansage. Mehrfach hat DER AKTIONÄR vor dem großen charttechnischen Ausbruch zum Kauf der Aktie geraten. Inzwischen ist eine Verschnaufpause allerdings überfällig. Schwache Tage bleiben Kauftage bei der Moderna-Aktie.