Für die geplante Beschleunigung der Corona-Impfungen bis zum Jahresende organisiert der Bund zusätzliche Impfdosen. Nach Verhandlungen mit dem Hersteller Moderna kann eine Lieferung von zehn Millionen eigentlich für das kommende Jahr geplante Dosen auf Dezember 2021 vorgezogen werden, wie aus Informationen des Gesundheitsministeriums für die Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag hervorgeht.
Dies entspricht 20 Millionen "Booster"-Dosen, da bei Moderna dafür eine halbe Dosis gespritzt wird. Zudem sollen acht Millionen Moderna-Dosen zusätzlich im Dezember kommen – weil die Abgabe zugesagter Dosen an andere Länder über die internationale Initiative Covax langsamer läuft.
Nachjustiert werden sollen nun auch Lieferungen des Impfstoffes von BioNTech. Nach einer Vereinbarung mit dem Hersteller könne ein Teil der wochenweise aufgeteilten Lieferungen für Dezember vorgezogen werden, erläuterte das Ministerium. Nach 2,9 Millionen Dosen in der kommenden Woche könnten die Lieferungen an die Impfstellen in der Woche vom 13. Dezember dadurch auf fünf Millionen Dosen aufgestockt werden, berichtet dpa-AFX. Die Menge der Folgewochen reduziere sich dann entsprechend.
Das Ministerium verhandelt zudem mit anderen EU-Ländern, die ihre BioNTech-Dosen aktuell nicht komplett benötigen. Ziel sei, zwei bis drei Millionen zusätzliche Dosen im Dezember übernehmen zu können, heißt es in den Informationen, die der geschäftsführende Minister Jens Spahn an die Ministerpräsidentenkonferenz sandte. Bei vielen Ärzten und anderen Impfstellen hatte es Proteste ausgelöst, dass der Bund für den meistgenutzten Impfstoff von BioNTech kürzlich Bestell-Obergrenzen eingeführt hatte – da sich die Lager sonst zu schnell zu leeren drohten.
In Deutschland bleibt weiterhin der Impfstoff von BioNTech der mit Abstand wichtigste. In der Kalenderwoche 47 wurden zuletzt in Deutschland erstmals über 100 Millionen Dosen ausgeliefert. Mit 14,4 und 10,7 Millionen folgen die Vakzine von Astrazeneca und Moderna mit deutlichem Abstand.
Die Aktie von Moderna hat zuletzt allerdings wieder etwas an Fahrt verloren. Derzeit notiert das Papier auf der Handelsplattform Tradegate knapp fünf Prozent im Minus bei 262,40 Euro, die langfristigen Aussichten bleiben aber weiter top. DER AKTIONÄR favorisierit unter den Impfstoff-Herstellern aber weiter die Aktie von BioNTech.
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