Die Aktie von Merck KGaA befindet sich in einer bestechenden Form und ist jüngst auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Technologische Entwicklungen wie Quantencomputer bieten der Menschheit nach Ansicht von Merck-Chef Stefan Oschmann Chancen für beispiellosen Fortschritt, so der Manager auf der Innovationskonferenz DLD in München. Gegenwind könnte es zum Wochenbeginn jedoch von einem negativen Analystenkommentar geben.
Barclays rät zum Verkauf
Denn die britische Investmentbank Barclays stuft die Papiere unverändert mit "Underweight" ein, das Kursziel hebt das Kreditinstitut allerdings um sechs auf 94 Euro an. Der neue Zielkurs liegt in etwa 18 Prozent unter dem aktuellen Kurs der Merck-Aktie.
"Stehen vor beispiellosen technischen Entwicklungen"
Auf der DLD in München hob Merck-Chef Oschmann das Potenzial von Quantencomputern hervor. Doch die Aufgaben, die dafür gelöst werden müssten, seien ebenso enorm, sagte der Firmenlenker auf der Konferenz. Das betreffe die technischen Probleme, den Energieverbrauch und nicht zuletzt ethische Fragen, für die es bisher keine eindeutigen Antworten gebe. "Wir müssen die Folgen neuer technischer Lösungen diskutieren", so Oschmann.
Es brauche einen neuen Zugang, um neue Technologien zu dem zu machen, was sie sein sollten: keine Bedrohungen, sondern Werkzeuge. Experten gehen davon aus, dass Quantencomputer die Rechenleistung von Maschinen enorm beschleunigen und damit Möglichkeiten schaffen, die bisher kaum denkbar waren.
Das wird 2020 erwartet
Analysten erwarten für das Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz rund 17,6 Milliarden Euro, beim EBIT wird mit 2,91 Milliarden Euro kalkuliert. Unter dem Strich rechnen die bei der Nachrichtenagentur Bloomberg geführten Analysten mit einem Ergebnis von 4,62 Euro (bereinigt 6,46 Euro) pro Papier. Aktuell wird die Merck-Aktie mit einem 2020er-KGV von 18 gehandelt.
Sicherlich sind die DAX-Titel auf dem aktuellen Niveau kein Schnäppchen mehr, doch charttechnisch stehen die Ampeln klar auf Grün. Investierte Anleger bleiben mit einem großzügig platzierten Stopp bei 90,00 Euro an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)