Die Aktie von Novavax ist nach US-Börsenschluss mehr als 15 Prozent eingebrochen. Grund sind wohl Probleme bei der Fertigung, was die Markteinführung des Covid-19-Impfstoff-Kandidaten von Novavax unabhängig von der Entscheidung der Zulassungsbehörden weiter verzögern dürfte.
Wie das Online-Portal POLITICO berichtet, gefährden Produktionsprobleme Milliarden von Dosen. Dies dürfte insbesondere die Impfstoff-Kampagne des internationalen Konsortiums COVAX gefährden, die ärmere Länder mit erschwinglichen Impfstoffen versorgen will. Novavax sollte hierfür mehr als zwei Milliarden Dosen bis Ende 2022 liefern, was ein entscheidender Schritt zur Beendigung der Covid-19-Pandemie gewesen wäre.
Die Informationen gehen auf drei Personen zurück, die mit den Gesprächen zwischen dem in Maryland ansässigen Biotech-Unternehmen Novavax und der Biden-Regierung vertraut sind. Die US-Regierung investierte im Jahr 2020 insgesamt 1,6 Milliarden Dollar in Novavax.
Die Produktionsprobleme von Novavax sind nicht neu, man hatte aber gehofft, dass das Unternehmen diese in den Griff bekäme. Nun scheinen sie aber besorgniserregender zu sein als bislang angenommen. Die Methoden, mit denen die Reinheit des Impfstoffs getestet wurde, blieben hinter den Standards der Aufsichtsbehörden zurück.
Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA sieht in ihren Richtlinien vor, dass jede Charge einen Reinheitsgrad von mindestens 90 Prozent erreichen sollte. Eine Person, die mit dem Herstellungsprozess von Novavax vertraut ist, erkärte, dass Novavax kürzlich lediglich einen Reinheitsgrad von nur etwa 70 Prozent erreicht hatte.
Der Impfstoff von Novavax ist einer der großen Hoffnungsträger im Kampf gegen Corona – insbesondere von ärmeren Länder und Menschen, die sich nicht mit den neuartigen Impfstoffen wie dem mRNA-Imfpstoff von BioNTech impfen lassen wollen.
Die Aktie von Novavax wurde zuletzt bereits ausgestoppt und ist aktuell keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Anleger sollten vorerst abwarten. Ein Befreiungsschlag wäre ein Deal mit einem größeren Unternehmen, das Novavax beim Herstellungsprozess helfen kann. Bis dahin dürfte aber vor allem Valneva profitieren, die nun als wichtigster Hoffnungsträger eines Corona-Impfstoffs auf Basis eines traditionellen Verfahrens gelten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novavax und BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR- und Hebel-Depot.