Eigentlich hat es zum Wochenauftakt gleich zwei eigentlich positive News für die Aktie von Novavax gegeben. Zum einen berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass das US-Biotech-Unternehmen einem Insider zufolge die EU ab Ende dieses Jahres mit seinem Corona-Impfstoff NVX-CoV2373 beliefern will. Zum anderen kündigte Novavax an, seine klinische Phase-3-Studie auf Jugendliche erweitern zu wollen. Die Aktie reagierte jedoch mit einem satten Minus von derzeit 16,5 Prozent. Das ist der Grund.
Möglicherweise könnte Novavax noch in der laufenden Woche einen Vertrag mit der EU abschließen, heißt es. Der größte Teil der geplanten Lieferung von bis zu 200 Millionen Dosen solle jedoch erst nächstes Jahr erfolgen. Losgehen soll es Ende des Jahres.
Novavax hatte zuletzt bei der Produktion des Impfstoffs mit Engpässen bei wichtigen Zulieferungen zu kämpfen. Eine Unternehmenssprecherin verwies vor Kurzem auf Lieferengpässe etwa bei Einweg-Bioreaktoren und Filtern, die Novavax zur Impfstoffproduktion benötigt. Ursprünglich hatte man mit einem Vertragsabschluss mit der EU schon zu Jahresbeginn gerechnet. Anleger zeigten sich deswegen von der heutigen News enttäuscht und schickten das Papier auf Talfahrt.
Da verpuffte auch die Nachricht, dass man den Impfstoff nun bereits an Jugendlichen testen will. „Der zusätzliche Arm der laufenden PREVENT-19-Zulassungsstudie wird die Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität von NVX-CoV2373 bei bis zu 3.000 Jugendlichen im Alter von 12-17 Jahren an bis zu 75 Standorten in den USA untersuchen”, kündigt Novavax am Montag an. Den Probanden sollen zwei Dosen des Impfstoffs beziehungsweise Placebos binnen 21 Tagen injiziert werden, so das Unternehmen weiter.
Dass die Einführung des Impfstoffs in der EU wohl nun später erfolgen wird als erhofft, ist sicherlich enttäuschend. DER AKTIONÄR glaubt aber, dass für das Vakzin dennoch genügend Bedarf bestehen wird. Zumal Novavax nicht auf den neuartigen mRNA-Ansatz und auch nicht auf einen vektorabsierten Ansatz setzt.
Bei NVX-CoV2373 handelt es sich um einen proteinbasierten Impfstoff. Dieser könnte auch bislang impfskeptischen Menschen eine Alternative zu den bisher zugelassenen Impfstoffen sein. Die Aktie bleibt hochspekulativ, DER AKTIONÄR rät aber investierten Anlegern an Bord zu bleiben.