Das amerikanische Biotech-Unternehmen Neurocrine Biosciences konnte am Freitag eine richtungsweisende Zulassung von der US-Gesundheitsbehörde FDA erhalten. Eine historische Vertriebsgenehmigung – denn es handelt sich um die erste neue Behandlungsoption für die kongenitale Nebennierenhyperplasie seit knapp 70 Jahren.
Neurocrine Biosciences wird das Medikament unter dem Namen "Crenessity", in Anlehnung an den darin enthaltenen Wirkstoff Crinecerfont, vertreiben. Es soll bereits in etwa einer Woche im Handel erhältlich sein.
Crenessity biete laut der Biotech-Gesellschaft einen "paradigmenveränderten Ansatz" zur Therapie der seltenen, erblich bedingten Nierenerkrankung. Bis dato sind Betroffene auf eine lebenslange Hormonersatztherapie angewiesen gewesen.
Mit der FDA-Zulassung von Crenessity (die US-Zulassungsbehörde wollte bis spätestens zum 30. Dezember 2024 eine Entscheidung treffen) kann Neurocrin Biosciences einen weiteren Umsatzstrang hinter seinem Top-Seller Ingrezza aufbauen. Analysten gehen davon aus, dass neuartige Medikament im kommenden Jahr 2025 knapp 53 Millionen Dollar in die Kassen der profitabel agierenden Biotech-Gesellschaft spülen soll. 2026 sollen sich die Einnahmen mit den Nierenmedikament auf 169 Millionen Dollar im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifachen.
Die FDA hat schneller als erwartet das neuartige Nierenmedikament von Neurocrine Biosciences durchgewunken. Ohnehin ist die Aktie derzeit auf einen attraktiven Einstiegsniveau. Das Unternehmen dürfte in den kommenden Jahren sowohl Umsatz als auch Gewinn deutlich steigern können. Das KGV von 17 für 2025 ist zu günstig (2026 könnte die Kennziffer sogar auf 12 fallen). Der Biotech-Titel bleibt eine spannende Depotbeimischung für spekulativ ausgerichtete Anleger, ein Stopp bei 97 Euro sichert die Position ab.