Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben keine Einigung erzielt, was die Zulassungsverlängerung von Glyphosat betrifft. Der Rat will im November erneut Tagen, um grünes Licht für eine zehnjährige Prolongation zu erwirken. Denn Mitte Dezember läuft die Zulassung für das umstrittene Totalherbizid aus.
"Die heutige Abstimmung zeigt, wie umstritten Glyphosat ist. Die Mitgliedstaaten konnten sich nicht auf eine Verlängerung einigen, senden aber auch kein klares ,Nein'", so Sarah Wiener, Grüne EU-Abgeordnete und Verhandlungsführerin der neuen Pestizidverordnung. "Jetzt muss es einen neuen Vorschlag geben: Angesichts der verheerenden Datenlücken, der Beeinträchtigung der Biodiversität und dem hohen Risiko für Säugetiere sollte die Kommission zumindest starke Einschränkungen vorschreiben und die Zulassung nur um 5 Jahre verlängern."
BREAKING: Abstimmung über Zulassungsverlängerung für #Glyphosat ohne Ergebnis, nächste Sitzung im November. #Bayer #Monsanto https://t.co/ZGEgHfF2tb
— Michel Doepke (@doepke_michel) October 13, 2023
Ende Juli hatte hingegen die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) eine Untersuchung zu Glyphosat veröffentlicht, in der sie keine inakzeptablen Gefahren, aber Datenlücken in mehreren Bereichen gesehen hatte. Daraufhin hatte die EU-Kommission im September vorgeschlagen, die Zulassung von Glyphosat für zehn Jahre zu erneuern.
Bayer hat sich mit der milliardenschweren Übernahme von Monsanto insbesondere im Hinblick auf die Causa Glyphosat massive Probleme ins Haus geholt. Eine Verlängerung dürften die Leverkusener indes begrüßen.
Sowohl fundamental als auch charttechnisch drängt sich bei der Bayer-Aktie derzeit kein Einstieg auf.
(Mit Material von dpa-AFX)
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