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Gerresheimer an MDAX-Spitze: Unglaubliche 41% Gewinnwachstum!

Gerresheimer an MDAX-Spitze: Unglaubliche 41% Gewinnwachstum!
Gerresheimer -%
11.07.2019 ‧ Benedikt Kaufmann

Ein starkes Q2 katapultiert die Aktie von Gerresheimer heute an die MDAX-Spitze. Aktuell legt die Aktie über sieben Prozent zu. Der Spezialverpackungshersteller profitiert nicht nur von der starken Nachfrage von Glasbehältern für Medikamente – auch die Geschäfte mit Spritzen liefen gut. Besonders überraschend ist jedoch der Gewinnzuwachs von 41 Prozent.

Umsatzwachstum in allen Segmenten

Der Umsatz stieg im zweiten Geschäftsquartal bis Ende Mai im Jahresvergleich um 7,2 Prozent auf 356,5 Millionen Euro, wie der MDax-Konzern am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Dabei kam dem Unternehmen zwar auch der im Vergleich zum US-Dollar schwächere Euro zugute, den weitaus größere Anteil lieferte aber das Wachstum aus eigener Kraft.

Das lag vor allem an guten Geschäften mit Glasbehältnissen für Medikamente und Kosmetika der Sparte „Primary Packaging Glass“. Zudem legte die Sparte „Plastics & Devices“, die Produkte zur Medikamentengabe herstellt, beim Wachstum einen Zahn zu, nachdem sie im ersten Quartal noch deutlicher hinterhergehinkt war. Gerade das Spritzengeschäft habe sich sehr positiv entwickelt, hieß es vom Unternehmen.

Auch der noch neue, kleinste Geschäftsbereich „Advanced Technologies“ lieferte mit einem Umsatz von 7,2 Millionen Euro schon einen Beitrag. In die Sparte wurde das 2018 übernommene Schweizer Medizintechnikunternehmen Sensile Medical eingebracht, das Mikropumpen zur automatischen Verabreichung von Arzneien entwickelt.

Kaufpreisminderung sorgt für zusätzliche Gewinne

Bei Sensile gibt es derweil aktuell einige Projektverschiebungen, die zu einer weiteren, nachträglichen Kaufpreisminderung um 26,2 Millionen Euro führten. Grundsätzlich zeigt sich Konzernchef Dietmar Siemssen aber zufrieden mit der Entwicklung.

Wegen der Kaufpreissenkung schnellte das bereinigte EBITDA im zweiten Geschäftsquartal um rund 41 Prozent auf 100 Millionen Euro nach oben. Ohne den Sensile-Effekt hätte das Plus bei knapp 4,4 Prozent auf 74,2 Millionen Euro gelegen. Das bereinigte Konzernergebnis hat sich mehr als verdoppelt von 26,5 auf 59,3 Millionen Euro.

Analystin Veronika Dubajova von der Investmentbank Goldman Sachs lobte die Gewinnentwicklung. Das operative Ergebnis habe sich vor allem aufgrund der Sparte „Plastics & Devices“ besser entwickelt als gedacht. Trotz der Kosten für neue Projekte habe das Management die Profitabilität unter Kontrolle, sagte Analyst Marcus Wieprecht vom Investmenthaus Mainfirst.

Prognose bestätigt

Mit Blick auf die Jahresziele sieht Manager Siemssen das Unternehmen auf Kurs. Er rechnet für das Gesamtjahr weiterhin mit einem Umsatzanstieg auf 1,4 bis 1,45 Milliarden Euro. Entscheidend für das Erreichen des oberen Endes der Spanne werde das Abschneiden des neuen Geschäftsbereichs „Advanced Technologies“ sein.

Beim bereinigten EBITDA stellt Siemssen 295 Millionen Euro plus, minus fünf Millionen Euro in Aussicht. Hier wird die Kaufpreisminderung für Sensile Medical nicht berücksichtigt.

Auch die mittelfristigen Ziele wurden bestätigt. Ausgehend von 2019 soll der Umsatz bis 2022 jährlich im Durchschnitt zwischen vier und sieben Prozent wachsen.


Trotz der soliden Geschäftsentwicklung empfiehlt DER AKTIONÄR die Gerresheimer-Aktie aktuell nicht zum Kauf. Ein charttechnisches Kaufsignal ergibt sich jedoch beim nachhaltigen Bruch über die Marke im Bereich 70 Euro. Watchlist!

Gerresheimer (WKN: A0LD6E)

Mit Material von dpaAFX.

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