Der Gesundheitskonzern Fresenius bekommt einen neuen Chef. Der Aufsichtsrat habe den für Kabi verantwortlichen Vorstand Michael Sen zum 1. Oktober 2022 zum Vorstandsvorsitzender bestellt, teilte das Unternehmen am Freitag in Bad Homburg mit. Im nachbörslichen Handel zog die Fresenius-Aktie deutlich an.
Er folgt auf Stephan Sturm, der das Unternehmen "im guten Einvernehmen" verlässt. Sen werde zudem kommissarisch die Aufgabe als Vorstandsvorsitzender von Fresenius Kabi weiterführen, bis seine Nachfolge dort geregelt sei.
Fresenius hatte zuletzt wegen anhaltender Probleme bei seiner Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) die Jahresziele senken müssen. Sen ist seit April 2021 im Vorstand von Fresenius für die auf Flüssigmedizin und biopharmazeutisch hergestellte Nachahmermedikamente spezialisierte Tochter Fresenius Kabi verantwortlich. Davor war er Mitglied des Vorstands von Siemens. Von 2015 bis 2017 war er Finanzvorstand beim Energiekonzern E.on.
Stephan Sturm gehört dem Vorstand von Fresenius seit Januar 2005 an, zunächst als Finanzvorstand. Zum 1. Juli 2016 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden berufen.
Sen könnte für einen Strategiewechsel bei Fresenius sorgen. Auch eine weitere Aufspaltung des Konzerns hält DER AKTIONÄR für realistisch. Das könnte wiederum verborgene Werte heben – und mittel- bis langfristig der DAX-Aktie wieder Schwung verleihen. DER AKTIONÄR wird die Pläne des neuen Chefs mit Argusaugen verfolgen, für einen Einstieg ist es allerdings noch zu früh.
(Mit Material von dpa-AFX)