Die angekündigten Pläne der US-Regierung zur Reform der Behandlung von Dialyse-Patienten verleiht der Aktie von Fresenius Medical Care neuen Schwung. Mehr als zwei Prozent geht es nach oben auf 69,30 Euro. Damit ist der Wert vor RWE der beste Wert des Tages im DAX. Und auch die Mutter Fresenius profitiert. Die Aktie legt 1,5 Prozent auf 46,81 Euro zu und belegt damit den dritten Platz im Tages-Performance-Ranking des DAX.
US-Präsident Donald Trump unterzeichnete einen Erlass, der unter anderem die Verlagerung von Dialyse-Behandlungen von kostspieligen Kliniken in die Wohnungen der Patienten beinhaltet. Zudem ist auch eine Reform der Abrechnung mit den Krankenversicherungen geplant.
Fresenius Medical arbeitet eigenen Angaben zufolge bereits seit geraumer Zeit an verschiedenen Initiativen zur Förderung der Heimdialyse, zur Verbesserung des Zugangs zu Transplantationen sowie an neuen, wertorientierten Versorgungsmodellen („value-based care“) bei chronischen Nierenerkrankungen.
Rice Powell, Vorstandsvorsitzender von Fresenius Medical Care, sagte: „Wir begrüßen die heute von der US-Administration angekündigten Pläne als eine gute Nachricht für unsere Patienten und für die rund 30 Millionen US-Amerikaner, die mit einer Nierenerkrankung leben. Unser Anspruch ist, die Lebensqualität von Patienten mit Nierenerkrankungen immer weiter zu verbessern. Deshalb haben wir bereits Maßnahmen gestartet, mit denen wir Prävention verbessern, flexiblere Behandlungsmöglichkeiten anbieten, wertorientierte Versorgungsmodelle einführen und Organspenden fördern – in den USA ebenso wie in anderen Ländern.“
Des Weiteren zeigt sich Powell auch mit der jüngsten Übernahme von NxStage zufrieden: „Unsere kürzliche Übernahme von NxStage, dem führenden Hersteller von Heim-Hämodialysegeräten, ist nur ein wichtiger Schritt auf unserem Weg, Patienten und Ärzte die Vorteile der Anwendung von Heimdialyse-Therapien näherzubringen und sie mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen zu versorgen.“
Details zu den Plänen der US-Regierung gibt es bislang zwar nicht, Fresenius Medical Care dürfte aber deutlich profitieren. Analyst Tom Tones von der Berenberg Bank wies auf Modellrechnungen hin, demzufolge Fresenius Medical Care künftige mehrere Tausend Dollar pro Jahr und Patient einsparen könnte. Aus charttechnischer Sicht versucht sich die Aktie derzeit am Ausbruch über die 200-Tage-Linie. Gelingt der nachhaltige Sprung darüber wäre dies ein wichtiges positives Signal für die Aktie.