Das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec geht mit dem japanischen Pharmakonzern Takeda eine Partnerschaft zu RNA-Medikamenten ein. Die Unternehmen wollen in der Kooperation vielversprechende RNA-Sequenzen (Ribonukleinsäure) identifizieren, die sich zu möglichen Therapeutika weiterentwickeln lassen, so Evotec am Montag in einer Mitteilung.
Im Rahmen der Vereinbarung erhält Evotec Forschungszahlungen und hat Anspruch auf Meilensteinzahlungen von bis zu 160 Millionen US-Dollar (134 Millionen Euro) je Programm. Darüber hinaus hat Evotec Anspruch auf gestaffelte Umsatzbeteiligungen am Nettoumsatz der Produkte, die aus der Kooperation hervorgehen.
Die beiden Unternehmen werden gemeinsam niedermolekulare Strukturen identifizieren und entwickeln, die auf verschiedene RNA-Zielstrukturen mit Relevanz für Takedas Forschungs- und Entwicklungsbereiche ausgerichtet sind. Die Kooperation wird die umfangreiche RNA-Plattform von Evotec nutzen, um vielversprechende RNA-Sequenzen zu identifizieren, an denen niedermolekulare Liganden ansetzen können, die sich zu potenziellen first-in-class Therapeutika weiterentwickeln lassen, heißt es weiter.
Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: „Viele hoch validierte Zielstrukturen haben sich als über konventionelle Protein-Targeting-Ansätze unzugänglich erwiesen. Aus diesem Grund ist Evotec bereits seit einiger Zeit Wegbereiter für Strategien und Herangehensweisen, die an der RNA ansetzen. Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, mit Takeda auf diesem Gebiet zusammenzuarbeiten. Unsere beiden Unternehmen teilen die Vision, gemeinsam niedermolekulare Therapeutika für vielversprechende Zielstrukturen zu entwickeln, die zu lange erwarteten Therapien führen.“
Die Aktie von Evotec reagiert am Montagmorgen auf der Handelsplattform Tradegate mit einem satten Plus von fast vier Prozent auf 30,79 Euro. Mit der Rückeroberung der psychologisch wichtigen 30-Euro-Marke ist der Aktie ein erstes positives Signal nach der jüngsten Korrektur gelungen. Die nächste wichtige Hürde ist die 50-Tage-Linie. DER AKTIONÄR bleibt langfristig weiterhin sehr zuversichtlich.