Die Aktie von Evotec arbeitet derzeit an einer Bodenbildung. Nachdem das Papier vor einigen Tagen bei 18,19 Euro ein neues Mehrmonatstief markiert hatte, folgte anschließend eine Erholung bis über die insbesondere psychologisch wichtige 20-Euro-Marke. Noch konnte sich die Aktie von Evotec aber nicht darüber behaupten.
Noch immer belastet das hohe Engagement von Short-Sellern. Zuletzt hat aber bereits der Vorstandsvorsitzende Werner Lanthaler ein Zeichen gesetzt. Er hat das derzeit günstige Niveau zum Zukauf genutzt. Wie zuletzt bekannt wurde, hat Lanthaler Aktien von Evotec zu 18,87 Euro zugekauft – und zwar in einem Volumen von 188.660,59 Euro.
Falko Friedrichs von der Deutschen Bank wertete dies als klaren Vertrauensbeweis. Ohnehin ist er äußerst zuversichtlich, was die weitere Entwicklung der Aktie angeht. Insbesondere die langfristigen Aussichten haben es ihm angetan. Der Wirkstoffforscher gehöre zu den weltweit führenden Unternehmen in einem stark wachsenden Markt, der vom Trend zum Outsourcing profitiere, schrieb er. Als einer der Platzhirsche könnte eine Konsolidierung der fragmentierten Branche Evotec begünstigen.
In der Waagschale liege zudem die Pipeline Evotecs mit über 100 möglichen Produkten, die mit Partnern entwickelt werden. Die erste Zulassung hält Friedrichs in zwei bis drei Jahren für möglich.
Der Geschäftsbereich EVT Innovate verzeichnete im ersten Halbjahr 2019 erneut in den unterschiedlichen Unternehmungen eine Beschleunigung wissenschaftlicher Ansätze. Die Pipeline aus coowned Projekten in der klinischen, präklinischen und Forschungsphase erzielte auch weiterhin gute Fortschritte (beispieslweise der Start der Phase-2-Allianz mit Carrick, der Start der toxikologischen Tests mit dem führenden Programm in der Evotec-/Exscientia-Allianz). Nach dem Ende der Berichtsperiode wurde Evotec zudem von ihrem Partner Bayer über positive Phase-2-Ergebnisse mit einem P2X3-Antagonisten zur Behandlung von chronischem Husten informiert.
Auch DER AKTIONÄR bleibt optimistisch für die Aktie von Evotec. Zwar dürfte der weitere Kursverlauf volatil bleiben, langfristig dürfte die Aktie aber deutlich höher notieren. Wichtig ist nun im ersten Schritt, dass die 20-Euro-Marke nachhaltig zurückerobert werden kann. Ein starkes Kaufsignal würde allerdings erst der Sprung über die 200-Tage-Linie bei knapp 22 Euro erzeugen.
(Mit Material von dpa-AFX)