In den letzten Wochen und Monaten hat Astrazeneca in erster Linie wegen seines Corona-Impfstoffes für Schlagzeilen gesorgt. Wesentlich wichtiger hingegen sind die Onkologie-Produkte des Pharma-Konzerns. Dazu zählt auch das Lungenkrebs-Medikament Tagrisso, welches nun von der Europäischen Union (EU) eine weitere Zulassung erhalten hat.
Astrazeneca hat für sein Flaggschiff-Medikament Tagrisso eine weitere wichtige Zulassung erhalten. Das Unternehmen darf das Mittel nun auch in der EU zur unterstützenden Behandlung einer Frühform eines bestimmten Lungenkrebses verkaufen. Die EU-Kommission habe das Mittel zur Behandlung von nicht kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) zugelassen, wenn der Tumor eine sogenannte EGFRm-Mutation aufweist, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Tagrisso komme dabei nach der Entfernung des Tumors zum Einsatz. Basis der Zulassung sei eine Phase-3-Studie. In dieser habe Tagrisso das Risiko um 80 Prozent gesenkt, dass die Krankheit erneut auftritt oder der Patient stirbt.
Weitere Zuwächse zu erwarten
Tagrisso ist eines der umsatzstärksten Medikamente von Astrazeneca. Analysten erwarten im Schnitt für 2021 Produkterlöse hin Höhe von knapp 4,5 Milliarden Euro. 2024 sollen es bereits gut 6,5 Milliarden Euro sein (siehe Grafik). Tagrisso ist mittlerweile in mehr als 50 Ländern, darunter den USA und China, für die Behandlung von Lungenkrebs im Frühstadium zugelassen. Weitere Zulassungsanträge sind derzeit in der Prüfung.
Astrazeneca besticht durch ein wachstumsstarkes Onkologie-Portfolio. Und auch die Pipeline hat noch einiges zu bieten. In den letzten Wochen richtete sich der Fokus der Marktteilnehmer wieder verstärkt auf das operative Geschäft, der Impfstoff-Streit mit der EU ist spürbar in den Hintergrund gerückt. Zurecht. Konservativ ausgerichtete Anleger mit Weitblick greifen bei Kursschwäche zu. On top gibt es eine aktuelle Dividendenrendite von 2,4 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)