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06.12.2021 Marion Schlegel

Corona-Impfstoff-Update: 5 Fragen, 5 Antworten

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BioNTech

Die Inzidenzen steigen, eine neue Corona-Variante bereitet zudem Sorgen. DER AKTIONÄR beantwortet die derzeit wichtigsten Fragen.

1. Welche Impfstoffe sind derzeit in der EU zugelassen?

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat bislang für vier Impfstoffe eine bedingte Zulassung erteilt: für die Vakzine von BioNTech/Pfizer (am 21.12.2020), Moderna (am 6.1.2021), Astrazeneca (am 29.1.2021) und Johnson & Johnson/Janssen (am 11.3.3021).

2. Was ist das Neue an der Omi­kron-Variante?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die zunächst im Süden Afrikas entdeckte Omikron-Variante als „besorgniserregend“ eingestuft. Sie unterscheidet sich von bisher beobachteten Varianten deutlich: Es wurden allein mehr als 30 Mutationen am Spike-Protein auf der Oberfläche des Virus ausgemacht. Das Spike-Protein spielt eine wichtige Rolle dabei, dass das Virus in die menschlichen Zellen eindringen und sie so infizieren kann. Wie gefährlich Omikron tatsächlich ist, kann im Moment allerdings noch niemand sagen.

3. Helfen die zugelassenen Impfstoffe auch gegen die Omi­kron-Variante?

Hier gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. BioNTech-Chef Uğur Şahin ist zuversichtlich, dass die Corona-Impfstoffe auch im Fall von Omikron und folgenden weiteren Virus-Varianten vor schweren Krankheitsverläufen schützen werden. Er rät zu schnellen Auffrischungsimpfungen. Derzeit laufen zudem bereits Arbeiten für die Entwicklung eines angepassten Impfstoffs.

Der Epidemiologe Klaus Stöhr verweist im Gespräch mit dem AKTIONÄR darauf, dass Immunität kein Schalter sei, den man an- oder ausmache. „Es wird noch einen gewissen bis ausreichenden Schutz geben, auch wenn neue Varianten entstehen.“

Deutlich skeptischere Aussagen gab es vom Moderna-Chef Stéphane Bancel zur Wirksamkeit der bisherigen Impfstoffe gegen Omikron. Bancel sagte in der Financial Times, bestehende Impfstoffe dürften mit der Omikron-Variante ihre Probleme haben. Es werde wohl länger dauern, bis angepasste Vakzine in ausreichendem Umfang hergestellt werden könnten.

4. Was ist das Besondere an der mRNA-Technologie?

Grundsätzlich ist es so, dass mRNA-Impfstoffe einen großen Vorteil haben, was die Anpassbarkeit auf neue Varianten angeht. Rein technisch kann dies relativ einfach und sehr schnell in bis zu zwei Wochen erfolgen.

BioNTech teilte mit, gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer habe man schon vor Monaten Vorbereitungen getroffen, um im Fall einer sogenannten „Escape-Variante“ den Impfstoff innerhalb von sechs Wochen anzupassen und erste Chargen innerhalb von 100 Tagen auszuliefern.

Moderna-Manager Paul Burton sagte in einem BBC-Interview, Anfang des kommenden Jahres könnte ein angepasster Impfstoff „in großem Maßstab hergestellt werden“.

5. Wie ist der aktuelle Stand bei den Protein- und Totimpfstoffen sowie bei Medikamenten gegen Corona?

Hier befinden sich die Impfstoffe von Novavax sowie Valneva kurz vor der Zulassungsentscheidung. Für NVX-CoV2373 hat Novavax in der EU die Marktzulassung bereits beantragt. Eine Entscheidung wird noch in diesem Jahr erwartet. Bei Valneva könnte es noch etwas länger dauern. Hier wurde mit der Europäischen Kommission zuletzt zwar ein Abnahmevertrag unterzeichnet, die Zulassung in der EU muss aber erst noch beantragt werden. Vor dem nächsten Frühjahr kommt VLA2001 daher wohl nicht auf den EU-Markt.

Auch auf der Medikamentenseite tut sich derzeit einiges. Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat zuletzt eine Notfallzulassung für das neue Corona-­Medikament Lagevrio (Molnupiravir) des US-Pharmakonzerns Merck & Co empfohlen. In der EU läuft derzeit eine Prüfung. Besonders groß sind die Hoffnungen zudem bei der Corona-Pille Paxlovid von Pifzer. Albert Bourla, CEO von Pfizer, sagte, er erwarte, dass die Covid-19-Behandlungspille des Unternehmens auch gegen die Omi­kron-Variante des Virus wirksam ist. Vor Kurzem wurde eine Notfallzulassung beantragt. Deutschland hat bislang noch keine Bestellungen in Auftrag gegeben.

Für jeden das passende Investment

DER AKTIONÄR sieht am Impfstoffmarkt Bio­N­Tech am besten positioniert – auch was die Chancen über Corona hinaus angeht. Valneva gilt weiterhin als großer Hoffnungsträger, was einen Totimpfstoff angeht. Beide Papiere bleiben aber spekulativ. Pfizer ist das ideale Investment für all diejenigen, die sowohl auf die Impfung als auch auf ein höchst aussichtsreiches Medikament setzen möchten. Allerdings begrenzt die Konzerngröße das Potenzial der Aktie. Anleger, die vom Impfstofftrend profitieren, aber kein Einzelinvestment wagen möchten, liegen beim Impfstoff-Aktien Index des AKTIONÄR richtig. Mit dem Zertifikat (WKN DA0AB4) können Anleger 1 zu 1 die Entwicklung des Index nachbilden.

Dieser Artikel ist in DER AKTIONÄR Nr. 49/2021 erschienen, welches Sie hier als PDF gesamt herunterladen können.

Weitere Informationen zum AKTIONÄR Impfstoff-Aktien Index finden Sie hier.

Hinweis auf Interessenkonflikte: 

Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der möglicherweise aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech. 

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der möglicherweise aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech. 

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Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR- und im Hebel-Depot.

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