Im globalen Wettlauf um einen Corona-Impfstoff will sich die EU-Kommission durch Vorverträge raschen Zugriff auf ausreichende Mengen für die EU-Bürger sichern. Das ist Kern einer Impfstoff-Strategie, die EU-Beamte am Donnerstag in Brüssel skizzierten. Zugleich gab die Kommission bekannt, dass BioNTech für die Impfstoff-Entwicklung bis zu 100 Millionen Euro als Kredit von der Europäische Investitionsbank bekommen soll.
BioNTech werde den Kredit unter anderem zur Erweiterung seiner Produktionskapazitäten verwenden, um den Impfstoff im Fall einer erfolgreichen Testphase schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag mit.
„Unsere Investitionen in die Entwicklung unserer Impfstoffplattform über die letzten 12 Jahre haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir mit unserem COVID-19-Impfprogramm in so kurzer Zeit auf die globale Gesundheitskrise reagieren konnten.“
BioNTech hat nach Angaben der Brüsseler Behörde als erstes europäisches Unternehmen mit der klinischen Prüfung eines Covid-19-Impfstoffkandidaten begonnen (Programm BNT162). Im April startete die erste klinische Studie in Deutschland, gefolgt von einer weiteren klinischen Studie in den Vereinigten Staaten Anfang Mai. Mit vier parallel getesteten Impfstoffkandidaten gehöre das Programm von BioNTech zu den umfangreichsten weltweit. Die Mainzer arbeiten bei der Entwicklung mit dem US-Pharma-Giganten Pfizer zusammen.
Gegen den tiefroten Gesamtmarkt legte die BioNTech-Aktie nach der Meldung an der Tech-Börse Nasdaq 2,5 Prozent auf 48,60 Dollar zu. Der große Knoten wollte bei dem spannenden Biotech-Wert in den letzten Wochen noch nicht platzen. Impulsgeber könnten erste Corona-Impfstoff-Daten aus der Phase-1/2-Studie mit BNT162 werden, die BioNTech im Juni oder Juli vorlegen will. Für risikobewusste Anleger befindet sich der Biotech-Wert auf einem interessanten Einstiegsniveau. Spekulativ!
(Mit Material von dpa-AFX)