Der amerikanische Pharma-Konzern Bristol Myers Squibb hat mit seinen Zahlen zum ersten Quartal für Ernüchterung gesorgt. Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse rauschte die Aktie am Donnerstag in den USA um satte 8,5 Prozent in den Keller. Ist nun die Zeit gekommen, um den Pharma-Titel günstig einzusammeln?
Zunächst ein Blick auf die wichtigsten Zahlen: Der Umsatz lag mit 11,78 Milliarden Dollar um 330 Millionen Dollar über der Markterwartung. Unter dem Strich fuhr Bristol Myers Squibb einen Quartalsverlust in Höhe von 4,40 Dollar je Aktie ein. Der Fehlbetrag pro Papier lag im Rahmen der Erwartungen.
Auf die Stimmung drückte hingegen die Ankündigung, dass der Pharma-Riese die Kosten massiv drücken will. So sollen 2.200 Stellen wegfallen, darüber hinaus werden zwölf Entwicklungsprogramme eingestellt. Hinzu kommt die Sorge, dass Bristol Myers Squibb langfristig die Wachstumstreiber ausgehen. Wenngleich Bristol Myers Squibb mit einer aktiven M&A-Politik (teils teure Übernahmen von RayzeBio, Karuna Therapeutics, SystImmune und Mirati Therapeutics) dem entgegenwirken will.
Hinzu kommt, dass der Konkurrenzdruck beim Top-Seller des Unternehmens, dem Immuntherapeutikum Opdivo, weiter steigt. Im ersten Quartal musste Bristol Myers Squibb Umsatzeinbußen hinnehmen, während das Konkurrenzprodukt Keytruda aus dem Hause Merck & Co Zuwächse in Höhe von 20 Prozent verzeichnete (DER AKTIONÄR berichtete).
Für den AKTIONÄR mangelt es bei Bristol Myers Squibb an Kaufargumenten. Auch charttechnisch befindet sich der Pharma-Wert derzeit im Niemandsland. Anleger sollten sich von einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6 für 2025 und einer Dividendenrendite von 5,6 Prozent nicht blenden lassen und den Titel vorerst weiter meiden. AKTIONÄR-Favorit im amerikanischen Pharma-Sektor bleibt klar das Papier von Merck & Co.