Es ist gerade einmal eine gute Woche her – da hat DER AKTIONÄR im Rahmen der Berichtserstattung zum diesjährigen ESMO-Kongress (die Jahrestagung der European Society for Medical Oncology) die Aktie von Seattle Genetics zum Kauf empfohlen. Und nun gibt die Aktie kräftig Gas. Am frühen Nachmittag legt das Papier mehr als zehn Prozent zu. Der Grund: hervorragende Studiendaten.
Getestet wurde in der Phase-2-Studie HER2CLIMB bei einer speziellen Form von Brustkrebs der Wirkstoff Tucatinib in Kombination mit Roche’s Herceptin und Chemotherapie im Vergleich zu Herceptin und Chemo alleine. Seattle Genetics konnte dabei sowohl den primären Endpunkt als auch die wichtigen sekundären Endpunkte der Studie erreichen. Auch das Sicherheitsprofil war überzeugend. Läuft alles nach Plan, will Seattle Genetics im ersten Quartal kommenden Jahres den Zulassungsantrag bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA stellen.
Bereits zuvor war die Aktie von Seattle Genetics stark gestiegen, nachdem das Unternehmen auf dem ESMO-Kongress starke Phase-1-Daten zu Enfortumab Vedotin vorlegen konnte. Es ist Europas bedeutendster Krebskongress: die Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO). In diesem Jahr trafen sich vom 27. September bis 1. Oktober rund 29.000 Teilnehmer, um sich über die neuesten Entwicklungen in der Onkologie auszutauschen. Enfortumab Vedotin wurde bei bei lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinomen (Blasenkarzinomen) in Kombination mit Keytruda (Pembrolizumab) von Merck & Co getestet. Das Resultat: eine sehr hohe Gesamtansprechrate. Bei 73 Prozent der Patienten zeigten sich positive Auswirkungen, bei 13 Prozent gelang sogar eine vollständige Remission. Und das bei einem sehr vielversprechenden Risikoprofil.
Das Unternehmen verfügt über eine sehr starke Pipeline. Seattle Genetics könnte durchaus bereits ins Visier eines größeren Biotechs geraten sein. DER AKTIONÄR empfiehlt ganz klar, die Gewinne laufen zu lassen.