Das Mainzer Biotechunternehmen BioNTech lässt ab sofort einen wichtigen Schritt in der Produktion seines Corona-Impfstoffs auch in Schleswig-Holstein vornehmen. Bei Allergopharma in Reinbek (Kreis Stormarn) begann am Freitag mit einem Besuch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Landesgesundheitsminister Heiner Garg die Produktion.
Ohne den neuen Standort würde es nicht gelingen, die Impfkampagne wie geplant weiter zu beschleunigen, sagte Spahn. Von den 80 Millionen Impfdosen im zweiten Quartal kämen 50 Millionen von BioNTech. "Da hat Reinbek seinen Anteil."
In Reinbek wird nicht der komplette Impfstoff hergestellt. Beim Unternehmen Allergopharma, das zur Dermapharm Holding mit Sitz im bayerischen Grünwald gehört, wird der dritte von vier Schritten der Produktion vorgenommen, wie der Dermapharm-Chef Hans-Georg Feldmeier sagte. Zur Zahl der Impfdosen machte er keine Angaben.
Das Beispiel Reinbek zeigt nach Spahns Überzeugung, dass keine Zwangslizenzen zur Erhöhung der Impfstoffproduktion nötig seien. BioNTech suche die Zusammenarbeit. "Dass so viele Kooperationen hier bei uns in Deutschland stattfinden können, ist sehr stark für den Standort Deutschland."
Günther nannte den Produktionsstart in Reinbek wichtig nicht nur für Schleswig-Holstein und Deutschland, sondern auch für Europa. "Das ist ein großartiges Ereignis, dass mich als Ministerpräsident auch stolz macht." Er sprach von einem wichtigen Signal, sich in der Impfstoffproduktion von anderen Ländern unabhängiger zu machen.
Nach dem Besuch in Reinbek fuhr Spahn weiter nach Hamburg, um dort gemeinsam mit Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) das Impfzentrum der Hansestadt zu besuchen.
Sowohl die Aktie von BioNTech als auch die Aktie von Dermapharm präsentierten sich in den vergangenen Wochen und Monaten extrem stark. Beide AKTIONÄR-Empfehlung bleiben aber aussichtsreich. Anleger lassen die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)