Der Pharma-Riese hat durch die Corona-Pandemie eine Sonderkonjunktur erfahren. Neben dem Covid-19-Medikament Paxlovid sorgte auch der Vertrieb der Corona-Impfstoffe mit der Biotech-Gesellschaft BioNTech für kräftige Umsatz- und Ergebnissprünge. Analysten rechnen damit, dass Pfizer das Niveau im kommenden Jahr nicht halten kann.
Der Konzernumsatz könnte um rund ein Viertel von erwarteten 100,4 Milliarden Dollar im Jahr 2022 auf 75,6 Milliarden Dollar einbrechen. Das hätte auch Folgen für das bereinigte Ergebnis je Aktie: Hier kalkulieren die Analysten derzeit mit 4,90 Dollar pro Pfizer-Aktie (Schätzung 2022: 6,54 Dollar). Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das kommende Jahr würde sich dann dennoch lediglich auf 10 belaufen.
Cash für weitere Übernahmen
Pfizer-Chef Albert Bourla hat auch im Jahr 2022 nicht mit der Wimper gezuckt und milliardenschwere Zukäufe angekündigt. Dazu gehören die Übernahme von Global Blood Therapeutics für 5,4 Milliarden Dollar und die Akquisition von Biohaven Pharmaceutical für satte 11,6 Milliarden Dollar.
Auch im kommenden Jahr 2023 dürften die M&A-Aktivitäten von Pfizer auf einem hohen Niveau bleiben. Die Kassen des Pharma-Giganten sind weiter prall gefüllt. DER AKTIONÄR kann sich unter anderem einen Zukauf im Bereich NASH vorstellen. Hier hat vor Kurzem Madrigal Pharmaceuticals mit überzeugenden Daten für Schlagzeilen gesorgt (DER AKTIONÄR berichtete).
Der deutliche zu erwartende Umsatz- und Gewinnrückgang im kommenden Jahr ist mit einem moderaten KGV von etwa 10 für 2023 schon eingepreist und dürfte den Markt nicht überraschen. Der Pharma-Wert bleibt eine solide Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech und Pfizer.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR-Depot.