Der Mainzer mRNA-Spezialist BioNTech will sich seinen chinesischen Entwicklungspartner Biotheus einverleiben. Damit sichert sich das deutsche Biotech-Unternehmen unter anderem eine hochinteressante Substanz, bei der sich BioNTech bei einer Vielzahl von verschiedenen Tumoren erhebliches Potenzial ausrechnet.
Konkret handelt es sich bei dem aussichtsreichen Wirkstoff um BNT327/PM8002, einem PD-L1/VEGF-A-bispezifischen Antikörper. BioNTech erhofft sich im Erfolgsfall, mit der Substanz die derzeitige Standardtherapie mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren (wie zum Beispiel Keytruda von Merck & Co) bei soliden Tumoren abzulösen.
Zunächst legen die Mainzer eine Vorabzahlung in Höhe von 800 Millionen Dollar auf den Tisch, womit 100 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals von Biotheus bezahlt werden. On top lässt sich BioNTech die Akquisiton bis zu 150 Millionen Dollar an möglichen Meilenstein-Zahlungen kosten.
„Die Übernahme von Biotheus baut auf unserer erfolgreichen laufenden Kollaboration zu BNT327/PM8002 und anderen bispezifischen Antikörper-Kandidaten auf“, so BioNTech-Chef Uğur Şahin zur geplanten Transaktion. „Wir glauben, dass BNT327/PM8002 das Potenzial hat, in mehreren onkologischen Indikationen einen neuen Behandlungsstandard zu setzen, der über die traditionellen Checkpoint-Inhibitoren hinausgeht.
BioNTech kann sich die Übernahme zu den geplanten Konditionen locker leisten. Per Ende September wiesen die Mainzer satte 17,8 Milliarden Euro an Zahlungsmitteln und Zahlungsmittel-Äquivalenten sowie gehaltenen Wertpapieren aus.
Bereits im September hat die Aktie von BioNTech nach vielversprechenden Ergebnissen zu der Substanz und Daten von Summit Therapeutics respektive Akeso (DER AKTIONÄR berichtete) zu einem vergleichbaren Präparat einen Kursschub erfahren. Kein Wunder also, dass sich die Mainzer nun die kompletten Rechte an dem potenziellen Krebswirkstoff sichern.
Weitere Daten müssen allerdings auch das Potenzial, welches sich BioNTech ausrechnet, unterfüttern. Für weiter steigende Kurse bedarf es weiterer positiver Nachrichten aus der Onkologie-Pipeline. Anleger bleiben investiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.