Israel war der Vorreiter. Nun folgt auch Deutschland mit der vierten Dosis. Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat sich die Ständige Impfkommission (Stiko) dafür ausgesprochen, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Menschen mit Immunschwäche sowie Beschäftigte in medizinischen und Pflegeeinrichtungen eine zweite Boosterimpfung zu geben.
Bereits vor Kurzem hatte Israel mit der vierten Impfung gegen das Coronavirus für Erwachsene mit Vorerkrankungen begonnen. Betroffene mit Risikofaktoren für schwere Erkrankungen bei einer Corona-Infektion sowie ihre Betreuer könnten sich nun erneut impfen lassen, hieß es.
Der Expertenrat in Israel hat zudem bereits sein grünes Licht für eine vierte Impfung für alle über 18 Jahre, deren Auffrischung länger als fünf Monate zurückliegt, gegeben. In Israel haben mittlerweile bereits Hunderttausende eine vierte Impfung. Nach Menschen über 60, Immungeschwächten und medizinischem Personal können sie inzwischen alle Erwachsenen mit Vorerkrankungen in Anspruch nehmen.
Israels Corona-Beauftragter Nachman Asch erkärte, die vierte Impfung zeige einen Schutz vor Infektion, der doppelt so gut sei wie nach der dritten Impfung. Der Schutz vor einer schweren Erkrankung sei sogar drei- bis fünfmal so hoch.
Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte zuletzt noch vor zu vielen Boostern gewarnt. Dies könnte das Immunsystem überfordern. Eine zweite Auffrischung könne noch sinnvoll sein, vor allem für vulnerable Gruppen, hieß es aber. Denkbar wäre, danach die Zeitspanne der Corona-Impfungen zu verlängern, nach dem Vorbild der jährlichen Grippeschutz-Impfungen.
Die Stiko hat sich nun bei den ersten Personengruppen für eine vierte Corona-Impfung ausgesprochen. Jüngste Daten aus Israel ließen vermuten, dass eine vierte Dosis eine "gewisse Verbesserung beim Schutz vor Infektion und eine deutlichere Verbesserung beim Schutz vor schwerer Erkrankung" bringe, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Die zweite Auffrischungsimpfung soll mit den vorhandenen mRNA-Impfstoffen erfolgen.
"Mit Blick auf die Impfstoffe, die an die Omikron-Variante angepasst wurden, muss die Kommission zunächst auf die Daten aus den klinischen Studien von Moderna und BioNTech/Pfizer warten", sagte Mertens weiter.
Weitere Booster und möglicherweise in Zukunft eine jährliche Impfung würden die Kassen der Impfstoffhersteller weiter füllen. Der Impfstoff von BioNTech ist der mit Abstand am meisten verimpfte in Deutschland und Israel. Langfristig rückt bei BioNTech aber auch immer stärker die weitere Pipeline in den Fokus. Das Potenzial – insbesondere im Onkologiebereich – ist enorm. Hier wird es spannend, ob BioNTech in den kommenden Monaten mit positiven News aufwarten kann.
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