Die Menschen sehnen sich nach Normalität. Da wirkt die Aussicht auf einen Impfstoff wie eine Verheißung. Um früh mit dem begehrten Mittel versorgt zu sein, schließen die EU und auch andere Länder schon jetzt Lieferverträge mit den Pharma- und Biotechkonzernen. Zudem stellte die EU vor Kurzem ihre Impfstoffstrategie mit Empfehlungen für die Mitgliedstaaten vor. Rund 40 Mittel weltweit werden schon am Menschen erprobt, regelkonform auf dem Markt ist aber noch keines. Laut Bundesgesundheitsministerium könnten Zulassungen von Corona-Impfstoffen noch in diesem Jahr erfolgen, sofern deren Studiendaten positiv sind.
Ein Impfstoff, der möglicherweise schon bald in der EU verfügbar sein könnte, stammt aus dem Hause der Mainzer Biotech-Schmiede BioNTech. In Rekordzeit hat das Unternehmen einen Impfstoff entwickelt. Dieser befindet sich mittlerweile in der dritten und damit letzten Phase der klinischen Entwicklung.
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam bestätigte, dass der Wirkstoff in dem sogenannten Rolling-Review-Verfahren geprüft werde. Die Entscheidung der EMA, das Verfahren zu beginnen, basiert nach Angaben der Behörde auf den ermutigenden vorläufigen Daten der präklinischen sowie frühen klinischen Studien bei Erwachsenen. Wie die EMA weiter erklärte, werde das Rolling-Review-Verfahren so lange fortgesetzt, bis ausreichend Grundlagen vorhanden sind, um einen formellen Zulassungsantrag zu unterstützen.
DER AKTIONÄR hat die Aktie von BioNTech im Oktober vergangenen Jahres bei 11,70 Euro zum Kauf empfohlen. Seitdem hat sich das Papier der Mainzer vervielfacht. Gelingt jedoch die Zulassung des Corona-Impfstoffs wie geplant, dürfte die Aktie weiter deutlich zulegen können. Das Papier bleibt aber ganz klar spekulativ. Anleger ziehen den Stoppkurs zur Absicherung auf 55 Euro nach.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
(Mit Material von dpa-AFX)