Am letzten Handelstag der Woche zählt die Aktie von BICO (vormals Cellink) zu den stärksten Titeln mit einem Kursplus von etwa 50 Prozent an der Heimatbörse in Stockholm. Ausgerechnet ein DAX-Unternehmen lässt den schwedischen Nebenwert in die Höhe schnellen. Die Rede ist vom Laborausrüster Sartorius, der einen umfassenden Deal mit BICO eingefädelt hat.
Sartorius stockt seine BICO-Position via Kapitalerhöhung auf gut zehn Prozent der Anteile auf. Die Unternehmen wollen in den Bereichen Technologie, Marketing und Vertrieb zusammenarbeiten (DER AKTIONÄR berichtete bereits). Mit einem Kurssprung von rund 50 Prozent steigt der schwedische Titel auf ein neues Mehrmonatshoch.
Hinter BICO – unter anderem ein Spezialist für Bioprinting – liegen keine einfachen Monate und folglich eine üble Kursentwicklung. Schwache vorläufige Zahlen zum zweiten Quartal, Patentstreitigkeiten mit dem Rivalen Organovo und Zoff im Vorstand mit dem Abtritt des Finanzvorstands Gusten Danielsson haben belastet.
Dass Sartorius sein Engagement bei der schwedischen BICO kräftig ausbaut und als Vertriebspartner in der Region Asien-Pazifik agieren wird, sollte einen Teil des verlorenen Vertrauens vonseiten des Kapitalmarktes wieder kompensieren. Die Kursreaktion spricht Bände. Hinzu kommt, dass BICO auch unter Beschuss von Leerverkäufern steht. Der Druck auf die Shortseller könnte nun ebenfalls wachsen.
Der neue Deal mit Sartorius spricht für das Potenzial und die Technologien von BICO. Interessierte Anleger sollten jedoch nun nicht in die Fahnenstange hineinkaufen. Anleger setzen den spekulativen Titel auf die Watchlist. Die Vorzüge von Sartorius bleiben auf der Kaufliste des AKTIONÄR.