Ein DAX-Unternehmen nach dem nächsten sagt die diesjährige Hauptversammlung wegen der dynamischen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus ab. Bei Bayer hat das bisherige Datum, der 28. April, indes weiterhin Bestand. Doch egal wann das Event stattfindet: Erneut dürften die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten für mächtig Zündstoff sorgen.
Nach wie vor hat Bayer den Aktionären keine Lösung zur Beilegung der Rechtsstreitigkeiten in den USA vorlegen können. Zuletzt mehrten sich allerdings die Gerüchte, dass sich Bayer mit dem Mediator Kenneth (Ken) Feinberg offenbar einem Vergleich annähert.
Hauptversammlung auf der Kippe?
DER AKTIONÄR hat vor Kurzem bei Bayer bezüglich der Ende April stattfindenden Hauptversammlung nachgehakt. Ein Unternehmenssprecher teilte mit: "Nach aktuellem Stand findet die Hauptversammlung der Bayer AG am 28. April in Bonn statt." Dennoch: DER AKTIONÄR rechnet in Kürze mit einer Absage bzw. Verschiebung der Veranstaltung.
Barclays bläst weiter zum Kauf
Indes hat die britische Großbank Barclays das Kursziel für Bayer von 90 auf 80 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen. Angesichts des gegenwärtig herausfordernden Marktumfelds habe er seine Kursziele für europäische Pharmawerte reduziert, schrieb Analyst Emmanuel Papadakis in einer am Dienstag vorliegenden Branchenstudie
Die Lungenkrankheit Covid-19 könne kontrolliert werden, doch gehe dies einher mit sehr hohen ökonomischen Kosten und begleitenden, teils auch positiven Auswirkungen auf den Sektor. Bei Bayer verwies er noch auf das vergleichsweise hohe Risikoprofil wegen der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten. Auch habe Bayer in den 2020er-Prognosen die Coronavirus-Auswirkungen noch nicht berücksichtigt.
Die Bayer-Aktie befindet sich mit dem Gesamtmarkt im freien Fall und ist auf ein neues Mehrjahrestief abgetaucht. Interessierte Anleger bleiben vorerst an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)