Die Bayer-Aktie schwächelt weiter. Neben einer Abstufung beim Ausblick für den Konzern durch die Rating-Agentur S&P Global hat an den ersten beiden Handelstagen der laufenden Wocher auch ein niedrigeres Kursziel von der Privatbank Berenberg belastet. Das Kreditinstitut sieht mehrere Probleme beim DAX-Unternehmen und bleibt bei seiner vorsichtigen Einschätzung.
Berenberg senkte den Zielkurs für das Papier von Bayer von 34 Euro auf nur noch 30 Euro. Die Einstufung "Hold" wurde bekräftigt. Die Erwartungen an den Agrarchemie- und Pharmakonzern seien niedrig und die Herausforderungen bekannt, schrieb Analyst Sebastian Bray in einer am Dienstag vorliegenden Studie.
Rechtsstreitigkeiten, sinkende Preise für Agrarprodukte und der Verlust von Exklusivität von umsatzstarken Medikamenten seien die Probleme. Der neue Konzernchef Bill Anderson habe aber wohl zumindest einen Weg gefunden, mit der Bürokratie des Konzerns umzugehen, wenngleich der Preis des internen Umbaus zumindest eine Verschiebung einer Aufspaltung sei.
Einige Marktteilnehmer haben im Vorfeld des Kapitalmarkttages eine Aufspaltung des Konzerns zum Heben verborgener Werte ins Spiel gebracht. Das Management verfolgt diese Strategie vorerst nicht. Vielmehr soll ein strikter Sparkurs samt Reduzierung der Dividende auf das gesetzliche Minimum in den kommenden drei Jahren helfen, die horrende Nettofinanzverschuldung des Unternehmens zu drücken.
Die ersehnte Trendwende bei der Bayer-Aktie konnte der Kapitalmarkttag in der vergangenen Handelswoche nicht herbeiführen. Im Gegenteil: Anleger drückten den Wert sogar auf ein neues Mehrjahrestief. Die Einschätzung des AKTIONÄR hat weiterhin Bestand: Sowohl fundamental als auch charttechnisch mangelt es an Argumenten für einen Einstieg auf der Long-Seite. Anleger verharren daher weiter an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)
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