Der Kapitalmarkttag von Bayer ist passé. Positive Impulse? Fehlanzeige. Wie sich bereits im Vorfeld angedeutet hat, verzichten die Leverkusener vorerst auf eine Aufspaltung des in drei Divisionen aufgeteilten Konzerns. Auch die Analysten bleiben eher skeptisch und reduzieren ihre Kursziele für den Titel.
Die Veranstaltung habe Fragen offen gelassen, schrieb Analyst Falko Friedrichs in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Das gelte für die mittelfristigen Wachstumsaussichten des Agrarchemie- und Pharmakonzerns und für Rechtsstreitigkeiten, meint Falko Friedrichs, Analyst bei Deutsche Bank Research. Er kappte sein Kursziel von 34 auf 29 Euro, seine Einstufung lautet weiterhin "Hold".
"Dauerbulle" Bernstein Research gab nach dem Kapitalmarkttag sogar die Kaufempfehlung auf. Analyst Gunther Zechmann strich damit sogar das Kursziel von 50 auf 27 Euro zusammen. Anders als erhofft, sehe der Agrarchemie- und Pharmakonzern vorerst von einer Aufspaltung ab, so der Experte. "Die Erwartung, dass Transaktionen den Bewertungsabschlag ausradieren, hat sich bislang nicht bewahrheitet", erklärte Zechmann.
Auch die britische Bank Barclays senkte das Kursziel um zwei auf nun 28 Euro. Bayer habe auf dem Kapitalmarkttag betont, dass es nicht die Zeit für größere strukturelle Veränderungen sei, schrieb Analystin Emily Field in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Investoren hätten sich mit Blick auf die laufenden Rechtsstreitigkeiten jedoch mehr Transparenz erhofft, so das Kreditinstitut.
Bayer hat viele Baustellen zu bewältigen. Der Kapitalmarkttag in London konnte überhaut nicht überzeugen. Kein Wunder, dass die Aktie des Unternehmens auf ein neues Mehrjahrestief gefallen ist. Es bleibt dabei: Bei Bayer mangelt es an fundamentalen und charttechnischen Impulsen. Anleger verharren unverändert an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
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