Auch in diesem Jahr haben viele Pharma- und Biotech-Unternehmen auf dem Meeting der European Society for Medical Oncology (ESMO) die jüngsten Fortschritte im Kampf gegen Krebs präsentiert. Bayer hat dabei überzeugende Langfrist-Daten zum präzisionsonkologischen Medikament Vitrakvi (Larotrectinib) vorgelegt.
Laut Bayer bestätigen aktualisierte Vitrakvi-Daten die konsistente und langfristige Wirksamkeit sowie ein günstiges Sicherheitsprofil für das präzisionsonkologische Medikament in einem integrierten Datensatz von 175 erwachsenen und pädiatrischen Patienten mit Tropomyosin-Rezeptor-Kinase (TRK)-Fusionstumoren.
„Vitrakvi wurde gezielt für NTRK-Genfusionen entwickelt und ist ein bedeutender Fortschritt in der Behandlung von erwachsenen und pädiatrischen Patienten mit TRK-Fusionstumoren. Es stellt einen echten Paradigmenwechsel in der Krebsbehandlung dar - wobei die Behandlung auf dem onkogenen Treiber und nicht auf der Tumorlokalisation basiert.“
Bayer hat sich den Zugriff auf Vitrakvi (Larotrectinib) von Loxo Oncology gesichert. Die Biotech-Gesellschaft ist inzwischen nicht mehr eigenständig – Anfang 2019 schluckte Eli Lilly das Unternehmen für satte acht Milliarden Dollar. Vitrakvi soll laut Analystenschätzungen in diesem Jahr 118,5 Millionen Euro zum Bayer-Umsatz beitragen. Im kommenden Jahr wird mit Einnahmen von 216,5 Millionen Euro gerechnet.
Vitrakvi ist ein enormer Therapiefortschritt für Patienten mit NTRK-Fusionstumoren, die langfristigen Erhebungen für das Medikament sind sehr vielversprechend. Allerdings nimmt das Krebsmittel nur eine untergeordnete Rolle im Pharma-Portfolio der Leverkusener ein. Dominiert wird dieses durch die Blockbuster Eylea und Xarelto. Generell wird die zuletzt erfreuliche Entwicklung in der Pharma-Division von den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA überschattet. Anleger nehmen dieses Risiko nicht in Kauf und meiden die Bayer-Aktie.