Bayer treibt die Forschung an seinem Präparat Elinzanetant zur Behandlung bestimmter Wechseljahresbeschwerden weiter voran. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern will das Mittel nun in einer Studie der fortgeschritten Phase 3 mit rund 1.300 Teilnehmerinnen in mehr als 20 Ländern testen, wie er am Dienstag in Berlin mitteilte.
Ziel sei es, die Wirksamkeit und Sicherheit von Elinzanetant zur Behandlung sogenannter vasomotorischer Symptome während der Menopause zu untersuchen.
Laut Bayer berichten bis zu 80 Prozent aller Frauen von vasomotorischen Symptomen wie Hitzewallungen in den Wechseljahren. Bei über einem Drittel handle es sich um schwere Symptome, die zehn Jahre oder länger nach der letzten Menstruation andauerten und auch einen einen negativen Einfluss auf Schlaf, Stimmung und Lebensqualität haben können. In zwei vorangehenden Studien der Phase II hatte sich Elinzanetant den Angaben zufolge bereits als gut wirksam erwiesen. Das Mittel wird einmal täglich oral eingenommen.
Bayer hatte den Produktkandidaten nach der im September 2020 abgeschlossenen Übernahme des britischen Biotech-Unternehmens Kandy Therapeutics in sein Entwicklungsportfolio aufgenommen.
Der DAX-Konzern hatte zuletzt mehrere kleinere bis mittelgroße Übernahmen im Pharmageschäft gestemmt. Damit will Bayer einem Erlösrückgang entgegenwirken, der mittelfristig wegen ablaufender Patente für sein Augenmedikament Eylea und den Kassenschlager Xarelto droht.
Bayer verzeichnet Fortschritte bei der zugekauften Pipeline von Kandy Therapeutics, was ganz klar positiv zu werten ist. Die zahlreichen vielversprechenden News aus der Pharma-Sparte sind in den letzten Monaten des Öfteren verpufft. Denn nach wie vor bestimmen die Glyphosat-Rechtsstreitigkeit das übergeordnete Bild bei den Leverkusenern. Die Aktie ist kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)