Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer baut sein Portfolio mit Krebsmedikamenten aus. Hierfür sichert sich das Unternehmen eine exklusive, globale Lizenz vom Unternehmen Systems Oncology für deren Wirkstoffkandidaten Erso. Erso befindet sich derzeit in der präklinischen Entwicklung zur Behandlung von metastasiertem Östrogenrezeptor-positiven Brustkrebs.
Bayer werde für die weltweite Entwicklung und Vermarktung zuständig sein, heißt es in der Pressemitteilung der Leverkusener. Systems Oncology erhalte eine Vorauszahlung von 25 Millionen US-Dollar. Zudem wurden Meilensteinzahlungen von bis zu 345 Millionen Dollar vereinbart. Dazu kommen Lizenzgebühren für künftige Umsätze.
Das Marktpotenzial von Erso ist groß: Mit über zwei Millionen Neuerkrankungen weltweit im Jahr 2018 ist Brustkrebs den Angaben zufolge der häufigste Tumortyp bei Frauen und der zweithäufigste Tumortyp insgesamt. Rund 70 Prozent der Erkrankten weisen dabei den Typ auf, den Erso adressiert. Derzeit liegt die Überlebenschance bei lediglich 20 Prozent. Zusätzliche Behandlungsoptionen über etablierte antihormonale Behandlungsansätze hinaus würden dringend benötigt, sagt Bayer.
Die Nachricht ist zwar positiv. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung der Bayer-Aktie wird allerdings der Fortgang des Glyphosat-Rechtsstreits in den USA sein. Aktuell ist nicht klar, wie viel Geld Bayer insgesamt auf den Tisch legen muss, um nachhaltigen Rechtsfrieden zu schaffen. Aktuell ist Bayer kein Investment.
(Mit Material von dpa-AFX)