Am Freitag ist die Bayer-Aktie massiv eingebrochen. Die Sorge, dass Bayer im größeren Stil in den kommenden drei Jahren den Kapitalmarkt anzapfen könnte, haben den DAX-Titel belastet (DER AKTIONÄR berichtete). Zum Start in die neue Handelswoche setzt das Papier zur charttechnischen Erholungsbewegung an.
Zur Kursstabilisierung trägt sicherlich ein höherer Zielkurs für den DAX-Wert bei. Berenberg hat das Kursziel für Bayer von 22,00 auf 26,00 Euro angehoben, das Votum lautet allerdings weiterhin nur "Hold". Analyst Sebastian Bray erwärmt sich etwas für die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns, denn in Teilen bestehe die Chance auf eine Erholung. Vorausgesetzt, dass die Preise für Agrarrohstoffe im Falle eines Friedensabkommens zwischen Russland und der Ukraine nicht einbrechen, dürften weitere Risiken für die Bayer-Gewinne begrenzt sein. Vorerst sprächen aber die US-Rechtsstreitigkeiten mit ungewissem Ausgang gegen eine Kaufempfehlung.
Die Causa Glyphosat ist immer noch ein Belastungsfaktor für Bilanz und Aktie. Bayer hat sich die Rechtsstreitigkeiten durch die milliardenschwere Übernahme von Monsanto einverleibt.
"Bis zum 31. Januar 2025 hat Monsanto in einer beträchtlichen Zahl von Ansprüchen Vergleichsvereinbarungen erzielt oder steht kurz davor. Von insgesamt circa 181.000 angemeldeten Ansprüchen wurden circa 114.000 verglichen oder erfüllen aus verschiedenen Gründen nicht die Vergleichskriterien", hieß es jüngst im Bayer-Geschäftsbericht. Ergo: Etwa 67.000 Klagen sind immer noch offen. Mit den Zahlen zum dritten Quartal lag diese Zahl noch bei 63.000 (Stichtag: 15. Oktober 2024). Die Zahl der offenen Glyphosat-Klagen ist also weiter gestiegen.
Auch DER AKTIONÄR kann sich zu keiner Kaufempfehlung durchringen. Die Probleme des Konzerns (anhaltende Rechtsstreitigkeiten, hohe Nettofinanzverschuldung und die Patentklippe in der Pharma-Division) sind kurzfristig nur schwer nachhaltig lösbar. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
Enthält Material von dpa-AFX
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.