Mit einem Plus von gut zehn Prozent am vergangenen Freitag hat die Aktie von Bayer für Furore gesorgt. Der Grund für den massiven Kurssprung sind Neuigkeiten im Hinblick auf die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA. Bayer erhofft sich nach dem jüngsten Entscheid eines Bundesberufungsgerichts in Philadelphia eine Grundsatzentscheidung des US Supreme Courts zu Gunsten des DAX-Unternehmens.
Nach der jüngsten günstigen Gerichtsentscheidung für Bayer in den USA seien die Chancen für eine Klärung der Glyphosat-Fälle vor dem obersten US-Gericht gestiegen, so Analyst Richard Vosser. Es sei aber noch Vorsicht geboten, wenn man sich frühere Urteile des höchsten US-Gerichts betrachte, drückt der Experte entsprechend etwas auf die Euphorie-Bremse.
Bayer hat sich die Causa Glyphosat durch die milliardenschwere Übernahme von Monsanto einverleibt. Seit vielen Jahren sind die schwelenden Rechtsstreitigkeiten ein enormer Belastungsfaktor für die Aktie, die Bilanz und das Image des DAX-Unternehmens mit Sitz in Leverkusen. Auch die PCB-Rechtsstreitigkeiten sind ein Erbe der umstrittenen Mega-Übernahme, die sich Bayer über 60 Milliarden Dollar kosten ließ.
Im jüngsten Quartalsbericht musste Bayer indes erneut leicht steigende Glyphosat-Klagen ausweisen. Per 23. April lag die Zahl noch bei 57.000 offenen Ansprüchen, bis zum 23. Juli erhöhte sich die Zahl auf rund 58.000 (DER AKTIONÄR berichtete).
Zweifelsohne ist das jüngste Urteil ein positiver Fingerzeig im Hinblick auf die (potenziell) bevorstehende Entscheidung des US Supreme Courts. Von einem nachhaltigen Befreiungsschlag zu sprechen, ist es allerdings noch zu früh. Aus charttechnischer Sicht wäre nun wichtig, dass die 200-Tage-Linie nachhaltig geknackt wird. Für den AKTIONÄR drängt sich ein Einstieg auf der Long-Seite trotz des Kursanstiegs aus der Vorwoche immer noch nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)
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