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12.08.2024 Michel Doepke

Bayer: Das überrascht

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Bayer

Alles in allem hat der DAX-Konzern Bayer ein maues zweites Quartal verbucht. Während sich die Division Crop Science wie erwartet schwach entwickelt hat, konnte die Pharma-Sparte klar positiv überraschen. Neben den neuen Hoffnungsträgern Nubeqa und Kerendia schnitt auch der Blockbuster Eylea ordentlich ab.

So wies Bayer im zweiten Jahresviertel ein nominales Absatzplus beim Augenheilmittel Eylea von 3,6 Prozent auf 843 Millionen Euro aus. Die Leverkusener kontrollieren die Rechte außerhalb der USA an dem Blockbuster, der in Europa im kommenden Jahr wichtige Patente verlieren wird. Das öffnet den Markt für die Biosimilar-Konkurrenz. Auch in den USA muss sich der Inhaber der Rechte, Regeneron Pharmaceuticals, auf Gegenwind einstellen. Am Montag konnte die Novartis-Abspaltung Sandoz die FDA-Zulassung für das Eylea-Biosimilar Enzeevu erhalten.

Bayer bekommt den Preisdruck bei einem anderen Top-Seller aufgrund des auslaufenden Patentschutzes bereits zu spüren: bei Xarelto. Im zweiten Quartal 2024 musste das DAX-Unternehmen bei dem Produkt einen nominalen Absatzeinbruch in Höhe von 13 Prozent hinnehmen. Allerdings war der Blutverdünner immer noch das umsatzstärkste Pharma-Produkt von Bayer.

Bayer will den Preisdruck bei Xarelto und bald auch bei Eylea mit neuen Produkten entgegenwirken. Nubeqa gehört zweifelsohne dazu. Das Prostatakrebsmedikament wird immer besser vom Markt angenommen, wie das Umsatzplus von gut 89 Prozent auf 380 Millionen Euro im Q2 eindrucksvoll untermauert hat.

Auch Kerendia hat enormes Wachstumspotenzial, vor allem im Hinblick auf potenzielle Zulassungserweiterungen, auf die sich Bayer berechtigte Hoffnung machen kann. Bayer steigerte im zweiten Quartal den Umsatz mit dem Produkt um knackige 72 Prozent auf 115 Millionen Euro.

Bayer (WKN: BAY001)

Das Wachstum bei Eylea sowie den beiden neuen Produkten Kerendia und Nubeqa hat positiv überrascht. Kein Wunder, dass sich Bayer mit Blick auf die Pharma-Division im laufenden Jahr optimistischer zeigt (DER AKTIONÄR berichtete). Dennoch: Die hohe Nettofinanzverschuldung und anhaltende Rechtsstreitigkeiten bleiben Belastungsfaktoren. Anleger bleiben an der Seitenlinie.

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.

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