Bayer hat mit seinem Medikamentenkandidaten Finerenon einen Studienerfolg erzielt. Die abschließende klinische Studie (Phase-III) Fidelio-DKD zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit des Mittels im Vergleich zu einem Placebo jeweils zusätzlich zur Standardtherapie habe bei chronisch Nierenkranken mit Typ-2-Diabetes den primären Endpunkt erreicht, so die Leverkusener bereits letzte Woche Donnerstag. Analysten bleiben nach dem Erfolg positiv gestimmt.
Zulassungsantrag angepeilt
Finerenon habe gegenüber Placebo das Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung (CKD) verzögert - verlängerte also die Zeit etwa bis zum Nierenversagen. Bayer erwägt nun einen Zulassungsantrag für das Mittel, das bislang in noch keiner Indikation zugelassen ist. Erst jüngst hatte Bayer das klinische Programm für Finerenon erweitert und eine Phase-III-Studie (Finearts-HF) gestartet, die die Wirksamkeit und Sicherheit des Mittels bei Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz, aber einer linksventrikulären Auswurfleistung von noch mehr als 40 Prozent untersucht.
Für den Analysten Ulrich Huwald von Warburg Research ist Finerenon eines der wichtigsten in der Entwicklung befindlichen Medikamante von Bayer. Sollte das Mittel erfolgreich sein, könnte es Blockbuster-Status erreichen.
Kaufempfehlungen bestätigt
Die Deutsche Bank hat die Einstufung für Bayer auf "Buy" mit einem Kursziel von 87 Euro belassen. Das Herzmittel Finerenone könnte eine große Chance für die Leverkusener bieten, schrieb Analyst Falko Friedrichs in einer am Freitag vorliegenden Studie nach guten Studienergebnissen.
Noch optimistischer ist die UBS. Die Schweizer Großbank hat die Einstufung für Bayer nach Phase-III-Studiendaten zu Finerenon auf "Buy" mit einem Kursziel von 110 Euro belassen. Die vorliegenden Daten zu dem Medikamentenkandidaten für Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Diabetes seien positiv für den Pharma- und Agrochemiekonzern, schrieb Analyst Michael Leuchten in einer am Freitag vorliegenden Ersteinschätzung.
Der Studienerfolg wird weiter von den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA überschattet. US-Richter Vince Chhabria sorgte zuletzt im Vergleichsprozess für mächtig Wirbel. Bayer hat daraufhin einen Teil des angestrebten Vergleichs zurückgezogen. Die Aktie bleibt aktuell eine Halteposition mit einem Stopp bei 56,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)