Bayer will die Sparte Animal Health für 7,6 Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 6,85 Milliarden Euro) an Elanco verkaufen. Dabei sollen die Leverkusener 5,3 Milliarden Dollar in bar erhalten, die restlichen 2,3 Milliarden Dollar fließen in Form von Aktien. Das überrascht die Analysten der Commerzbank.
Denn 2,3 Milliarden Dollar in Form von Aktien entspricht etwa 17 Prozent, die Bayer dann an der "neuen Elanco" halten wird. Die Experten der Commerzbank vermuten indes, dass sich Bayer lieber ganz aus dem Geschäft mit Tiergesundheit zurückgezogen hätte. Schließlich hieß es in der Pressemitteilung, dass sich die Leverkusener mit der Zeit wieder aus Elanco zurückziehen wollen. Den Verkaufserlös bezeichnen die Analysten als "recht ordentlichen Preis".
Die Einschätzung teilen auch die Analysten der Citigroup. Die Tiergesundheit werde mit einem 19-fachen des EBITDA bewertet, was am oberen Ende der von den Analysten geschätzten Spanne von 15 bis 20 liege. Die Experten rechnen damit, dass Bayer einen Aktienrückkauf von rund 3 Milliarden Euro im Jahr 2020 vornehme, um die implizite Verwässerung durch die Veräußerungen auszugleichen.
Ein Deal in der Größenordnung lag im Rahmen der Erwartungen. Entsprechend verhalten haben auch die Papiere reagiert. Das Kernproblem bleiben die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten, die die Bayer-Aktie seit mehreren Monaten belasten. Eine bezahlbare Lösung könnte der charttechnische Befreiungsschlag werden. Zuvor ist weiter Vorsicht angebracht, für Trader bleibt die Lage aber aktuell interessant.