Scharfer Rücksetzer bei der Aktie von Bavarian Nordic am Donnerstag. Sorgen, dass mit Moderna schon bald ein weiterer großer Player einen Mpox-Impfstoff auf den Markt bringen könnte, trieben die Anleger aus dem Papier des deutsch-dänischen Vakzin-Spezialisten. Indes treffen die ersten großen Mengen an Impfstoff im Kongo ein.
Doch zunächst ein Blick auf die jüngsten Neuigkeiten von Moderna: Für Unruhe sorgt eine Vergleichsstudie zwischen einem mRNA-Impfstoffkandidaten der Amerikaner und MVA-BN, dem bereits in den USA und Europa zugelassenen Mpox-Vakzin.
Alle Tiere, die mit dem MVA-Impfstoff von Bavarian Nordic und dem experimentellen Impfstoff von Moderna, mRNA-1769, geimpft wurden, überlebten laut Forbes die Studie, während fünf der sechs Makaken in einer ungeimpften Kontrollgruppe an der Krankheit verstarben. Demnach wies die Moderna-Gruppe aber eine höhere Anzahl von Antikörpern in Blutproben auf, was auf eine stärkere Immunreaktion schließen lasse, heißt es weiter.
Indes erreichen die ersten nennenswerten Mengen an Mpox-Impfstoff die Demokratische Republik Kongo, die vom derzeitigen Ausbruch am stärksten betroffen ist. Es handelt sich hierbei um Spenden der EU-Kommission, den Vereinigten Staaten und Bavarian Nordic selbst. Mehr als 250.000 Dosen sollen in der kommenden Woche eintreffen und laut dem Impfstoff-Spezialisten einen "entscheidenden Wendepunkt" im Kampf gegen Mpox haben.
Für den AKTIONÄR sind die Sorgen überzogen. Die Entwicklungen von Moderna befinden sich noch in einem frühen Stadium und sollten nicht überbewertet werden. Gleiches gilt für die Spenden westlicher Nationen. Denn die Depots der Länder werden aller Voraussicht nach auch wieder aufgefüllt werden müssen – dann dürfte Bavarian Nordic die erste Wahl mit seinem Impfstoff sein. Spekulativ ausgerichtete Anleger nutzen den Rücksetzer zum Auf- oder Ausbau der Position. Zur Absicherung nach unten dient ein Stopp bei 26 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Bavarian Nordic befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.