Der deutsche Biosimilar-Spezialist Formycon hat am Donnerstag über die Ergebnisse der ersten neun Monate des Geschäftsjahres berichtet. Das Unternehmen befindet sich auf Kurs zu den Jahreszielen und verzeichnet auf allen Ebenen wichtige Fortschritte. Nur die Aktie hat noch etwas Sand im Getriebe.
Doch zunächst ein Blick auf die Zahlen: In den ersten neun Monaten des laufenden Fiskaljahres generierte der Formycon-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 41,1 Millionen Euro. Der EBITDA-Verlust lag bei 17,7 Millionen Euro, auf bereinigter Basis wies der Biosimilar-Entwickler sogar ein Plus von 2,9 Millionen Euro aus. Darin enthalten sind deutlich gestiegene Ergebnisbeiträge der Bioeq AG.
Für das Gesamtjahr geht Formycon unverändert von Umsatzerlösen zwischen 55 und 65 Millionen Euro aus, das bereinigte EBITDA soll in der Verlustzone zwischen fünf und 15 Millionen Euro liegen.
Operativ erfolgreich
Das Lucentis-Biosimilar (FYB201) von Formycon etabliert sich immer mehr. Der Marktanteil für das in den USA erhältliche Produkt CIMERLI lag laut Marktberichten (August) bei gut 40 Prozent. Unter dem Handelsnamen ONGAVIA in Großbritannien erhältlich, sei der Marktanteil bei über 80 Prozent nach indikationsbasiertem Marktvolumen, so Formycon. Das Biosimilar sei mittlerweile weltweit in 20 Ländern verfügbar.
Weitere Biosimilars dürften schon bald zum Umsatz beitragen. In Europa befindet sich das Eylea-Biosimilar auf der Ziellinie. Es bedarf nur noch die Zustimmung der Europäischen Kommission (EK), die in der zweiten Jahreshälfte 2025 erwartet wird. Schon eher dürfte der Launch des Stelara-Biosimilars in den USA erfolgen.
Große Aufmerksamkeit dürfte auch weiterhin die Entwicklung des Keytruda-Biosimilars genießen. Der Top-Seller von Merck & Co verliert erste Kernpatente ab 2028. Im vergangenen Jahr erlöste das US-Unternehmen allein mit dem Krebsmedikament gut 25 Milliarden Dollar. Zwei klinische Studien hat Formycon im Sommer bereits initiiert. Mit FYB208/FYB209 stehen zwei weitere frühe Biosimilar-Kandidaten in den Startlöchern. Noch hat die Gesellschaft die sich dahinter verborgenen Substanzen nicht verraten. Klar ist, dass mit FYB210 das nächste Projekt bereits angeschoben wurde und dem Bereich der Immunologie zuzuordnen ist.
Formycon befindet sich operativ auf Kurs zu den Jahreszielen und hat alle wichtigen Meilensteine im Jahr 2024 erreicht, darunter auch ein Uplisting. Der anhaltend positive Newsflow im laufenden Jahr spiegelt sich allerdings kaum im Kursverlauf des Nebenwertes wider. Spekulativ ausgerichtete Anleger nutzen das derzeitige Kursniveau weiterhin zum Einstieg. Ein Stopp bei 38 Euro sichert ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Formycon.