Der deutsch-dänische Impfstoff-Hersteller Bavarian Nordic geht in die Offensive. Aufgrund einer besseren Visibilität im Geschäft mit Reiseimpfstoffen und einiger kurzfristig zu erwartender Ereignisse entschließt sich das Management rund um Firmenlenker Paul Chaplin, ein Aktienrückkaufprogramm aufzulegen.
Im ersten Quartal 2025 will Bavarian Nordic Aktien im Gegenwert von bis zu 125 Millionen Dänische Kronen (20,1 Millionen Euro) zurückkaufen. Bei einem aktuellen Kurs von 27,00 Euro pro Papier von Bavarian Nordic würde dies bis zu rund 744.000 Aktien bedeuten. Offensichtlich ist das Management der Ansicht, dass das derzeitige Kursniveau zu günstig ist.
Die Gründe für die Auflegung eines Aktienrückkaufprogramms bei Bavarian Nordic sind vielschichtig. Unter anderem berichtet das Unternehmen über eine "den Erwartungen liegende Performance des Geschäftsbereichs Travel Health". Zudem wird mit dem baldigen Abschluss des Technologie-Transfers der Tollwut- und FSME-Impfstoffe von GSK innerhalb des Zeit- und Budgetrahmens gerechnet. Danach rechnet Bavarian Nordic mit verbesserten Bruttomargen ab 2026.
Auch der Cashflow dürfte sich nach Ansicht des Managements nach dem Abschluss der Übernahmen der Impfstoff-Assets von GSK (vormals GlaxoSmithKline) und Emergent BioSolutions deutlich verbessern. Ab dem Jahr 2025 kommen zudem Synergieeffekte zum Tragen, die pro Jahr dann zu Einsparungen von 50 bis 75 Millionen Kronen (6,7 bis 10,1 Millionen Euro) führen sollen.
Bavarian Nordic setzt mit dem geplanten Aktienrückkaufprogramm und den Neuigkeiten zur operativen Entwicklung ein dickes Ausrufezeichen. Die Impfstoff-Aktie gewinnt daraufhin an der Heimatbörse in Kopenhagen gut vier Prozent an Wert, womit sich die charttechnische Verfassung wieder deutlich aufhellt. Der Impfstoff-Wert bleibt vorerst weiter im AKTIONÄR-Depot.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Bavarian Nordic befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.