Der durchgewinkte Schuldendeal in den USA hat am Freitag an den US-Börsen für Erleichterung gesorgt. Die monatlichen Daten zum Arbeitsmarkt in der weltgrößten Volkswirtschaft fielen unterdessen gemischt aus.
An der Wall Street legte der Dow Jones Industrial im frühen Handel um 1,38 Prozent auf 33 516,29 Punkte zu. Nach Verlusten im Monat Mai zeichnet sich für die Auftaktwoche in den Juni nun ein Gewinn von 1,3 Prozent ab. Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 1,07 Prozent auf 4266,28 Zähler. Für den
Nasdaq 100 ging es um 0,65 Prozent auf 14 534,65 Punkte nach oben, was im Wochenverlauf ein Plus von 1,7 Prozent bedeutet. Er ist den Standardwerte-Börsen längst davongelaufen: Seit dem Jahreswechsel hat er inzwischen um rund ein Drittel zugelegt.
In den vergangenen Tagen hatte der drohende Zahlungsausfall der US-Regierung die Anleger nervös gemacht. Nun ist das Thema endlich abgehakt: Nach dem Repräsentantenhaus hat auch der Senat den Gesetzentwurf gebilligt, mit dem die staatliche Schuldenobergrenze in den USA vorerst ausgesetzt wird.
In den Fokus dürfte somit bald schon wieder die Zinspolitik rücken. "Pausiert die Fed oder pausiert sie nicht?" lautet die wesentliche Frage, wie es die Devisenmarktexperten der Commerzbank formulieren. Der Arbeitsmarktbericht für den Monat Mai sandte widersprüchliche Signale, denn die Zahl der Beschäftigten stieg zwar überraschend stark, ebenso aber legte auch die Zahl der Arbeitslosen spürbar zu - wenn auch von einem niedrigen Niveau aus gesehen.
"Die wirtschaftliche Stärke ist an sich positiv für Aktien", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Allerdings könnte der weiterhin starke Arbeitsmarkt die US-Notebank Fed zu insgesamt mehr Zinsschritten verleiten, was für die Aktienmärkte wiederum Gegenwind verhieße. "In der Summe ist der heutige Arbeitsmarktbericht daher für den Aktienmarkt schwer zu deuten."
Unternehmensseitig geriet die US-Telekombranche wegen möglicher Konkurrenz durch den Online-Handelsgiganten Amazon unter Druck. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, erwägt Amazon ein Mobilfunkangebot für seine US-Prime-Kunden. Während an der Nasdaq die Aktien von Amazon um 2,1 Prozent zulegten, büßten T-Mobile US als Schlusslicht im Auswahlindex 9,3 Prozent ein. Im Dow gaben Verizon um 4,9 Prozent nach, und AT&T sackten im S&P um 5,1 Prozent ab.
Einen kräftigen Kurssprung machen die Aktien des Sportartikelherstellers Lululemon denn der US-Konkurrent von Adidas und Puma SE überzeugte mit starken Quartalsergebnissen und höheren Jahreszielen. Analysten stockten daraufhin ihre Kursziele auf. Analystin Brooke Roach von Goldman Sachs etwa traut der innovativen Marke weitere Marktanteilsgewinne zu.
Biontech stiegen zudem nach frischen Zwischenergebnissen einer Krebsstudie, die das Unternehmen auf der ASCO-Jahrestagung der US-Onkologen vorlegen will, um 4,0 Prozent. Ein Antikörperkandidat gegen verschiedene solide Tumore habe "ermutigende Signale" bei einer bestimmten Form von Lungenkrebs gesendet, hieß es von den Mainzern.
(Mit Material von dpa-AFX).