Am morgigen Donnerstag veröffentlicht Volkswagen die Geschäftszahlen für das erste Quartal. Nachdem der Autobauer in den ersten drei Monaten des Jahres mit 2,04 Millionen Fahrzeugen rund 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr ausgeliefert hatte, erwarten Analysten auch bei weiteren Kennzahlen deutliche Zuwächse.
Beim Umsatz erwarten von Bloomberg befragte Experten einen Zuwachs von 15 Prozent auf 72,3 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis soll zwar von 8,5 auf 5,5 Milliarden Dollar nachgeben. 2022 hatte Volkswagen aber 3,5 Milliarden Euro an positiven Effekten aus der Rohstoffabsicherung im Ergebnis verbucht.
Die Analystenerwartungen sollte VW zwar möglichst erfüllen, wenn ein Abrutschen der Aktie verhindert werden soll. Anleger blicken allerdings auch mit Spannung auf den Ausblick. So dürften unter anderem die Probleme bei der Software-Tochter Cariad im Fokus stehen. Aber auch die wachsenden Rohstoff-, Energie- und Personalkosten gepaart mit Preissenkungen der Konkurrenz, allen voran Tesla, sind von Interesse.
Von noch größerer Bedeutung wird aber wohl die Entwicklung des China-Geschäfts sein. Dort erzielte VW in guten Jahren mehr als 40 Prozent seiner Umsätze. Im Zuge der aufstrebenden Konkurrenz wie BYD, Nio und Co gerät Volkswagen dort aber zunehmend unter Druck. Um dem zu entgegnen, wurden bereits auf den hiesigen Markt zugeschnittene Modelle angekündigt sowie lokale Milliarden-Investitionen geplant.
DER AKTIONÄR sieht Volkswagen aktuell skeptisch. Grundsätzlich geht der Konzern in die richtige Richtung. Der Bau eigener Batteriewerke ist wichtig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und unabhängiger von asiatischen Zulieferern zu werden. Problematisch ist das Produktportfolio von Volkswagen im E-Mobility-Bereich, vor allem in China, zu sehen. Weiteres Problem: Immer wieder kam es zuletzt zu Verzögerungen innerhalb der Software-Sparte Cariad. Ein Einstieg drängt sich aktuell nicht auf. Bereits investierte Anleger beachten den Stopp bei 101,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..