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11.07.2022 Julian Weber

Volkswagen: So geht es bei der Problem-Tochter weiter

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Volkswagen Vz.

Volkswagen arbeitet über seine IT-Tochter Cariad an der Entwicklung einer Software-Plattform. Geplant ist, dass die Software zukünftig von allen Konzernmarken genutzt wird, allerdings gibt es zwischen den Marken Unstimmigkeiten. Darüber und über die andauernden Verzögerungen beriet am Freitag der Konzern-Aufsichtsrat.

Cariad wurde gegründet, da VW, unter anderem in Person von CEO Herbert Diess, davon ausgeht, dass die Software in Zukunft der lukrative Teil bei Fahrzeugen sei. Um Kosten zu sparen, sollte das Tochterunternehmen eine für alle Konzernmarken einheitliche Software entwickeln. Ständige Verzögerungen und unterschiedliche Entwicklungsstände sorgen nun allerdings für einen Strategiewechsel.

Das neue Konzept wurde von Diess und Cariad-Chef Dirk Hilgenberg am Freitag dem VW-Vorsitz präsentiert. Parallel zu Cariad arbeiten Audi und Porsche zunächst an der Entwicklung ihrer Zwischenlösung, der Version 1.2, weiter. Erst in der Mitte oder der zweiten Hälfte des Jahrzehnts und damit später als geplant sollen die Prozesse dann mit der Cariad-Einheitssoftware 2.0 zusammengeführt werden. Zusätzlich dazu soll bei Cariad personell aufgestockt und Entscheidungsprozesse gestrafft werden.

Die Verzögerungen kosten dem Unternehmen nicht nur Geld, die vorläufige Aufspaltung der Aufgaben etwa bis zu eine halbe Milliarde Euro, so Diess, sondern sorgt auch für Verzögerungen bei der Markteinführung geplanter Modelle. Zum Beispiel wird laut einem Bericht der Automobilwoche Audis Topmodell erst 2027 und damit drei Jahre später als geplant fertig, bei Bentley steht gar das Ziel bis 2030 zur reinen Elektromarke zu werden auf der Kippe.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Die Entwicklung der eigenen Software kostet VW viel Geld, sorgt für Probleme und stellt daher ein Risiko für den Konzern dar. Ein Erfolg würde dem Unternehmen allerdings einen großen Vorteil gegenüber anderen Autobauern bieten. Die langfristigen Aussichten für VW bleiben aufgrund der starken Positionierung in der Elektromobilität weiterhin gut und die Bewertung günstig. Vor einem Einstieg warten Anleger jedoch ab.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen.

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