Auch der jahrelang kräftig gestiegene Absatz von Elektroautos gerät inzwischen immer wieder ins Stocken. Zwar kamen laut KBA in den ersten sechs Monaten 12,5 Prozent mehr Batterie-Autos neu auf die Straße als im Vorjahreszeitraum. Doch mit Blick auf den Juni verzeichnete die Behörde einen Rückgang. Etwas mehr als 32.200 reine Elektroautos wurden im vergangenen Monat neu zugelassen und damit 3,5 Prozent weniger als im Juni des Vorjahres.
Materialengpässe und Lieferschwierigkeiten belasten die deutsche Autoindustrie weiter: Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden knapp 1,24 Millionen Neufahrzeuge zugelassen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag mitteilte. Das waren demnach elf Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Es ist bereits der zweite Rückgang im Monatsvergleich in diesem Jahr. Auch im April waren die Neuzulassungen bei Elektroantrieben rückläufig.
Auch die Daten vom US-Automarkt waren zuletzt schwach. Auch diesen bremsen Chipmangel und Lieferkettenprobleme weiter aus. – auch für die deutschen Hersteller läuft es schlecht. Volkswagen verkaufte im zweiten Quartal laut eigener Mitteilung vom Freitag 78.281 Neuwagen und damit rund ein Drittel weniger als vor einem Jahr. Bei fast allen Modellen gab es deutliche Abstriche.
Auch der Absatz der bei US-Kunden lange Zeit sehr beliebten Stadtgeländewagen Atlas und Tiguan brach erneut ein. Die Halbjahresbilanz fiel ebenfalls mau aus: In den ersten sechs Monaten gingen die Verkäufe um rund 32 Prozent auf 143.279 Autos zurück.
Auch der deutsche Premium-Anbieter BMW musste einen herben Absatzdämpfer auf dem US-Markt verkraften. Mit 78.905 Autos der Stammmarke BMW wurde der DAX-Konzern 18,3 Prozent weniger Fahrzeuge los als im Vorjahreszeitraum, wie er am Freitagabend mitteilte. Zahlen von Mercedes-Benz lagen noch nicht vor.
Die Stimmung ist derzeit außergewöhnlich schlecht und insbesondere konjunktursensible Wertpapiere wie Autobauer-Aktien stehen unter Druck. Anleger sollten vorerst die Füße stillhalten und nicht ins fallende Messer greifen. Bis die Aktien einen nachhaltigen Boden gefunden haben, gehören sie auf die Watchlist.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen Vz.