Volkswagen-Aktionäre durften sich am Montag über eine stattliche Dividende in Höhe von 19,06 Euro je Aktie freuen. Dem Abschlag trugen jüngst einige Experten Rechnung und reduzierten ihre Kursziele. Den Anfang machte Warburg-Analyst Mustafa Hidir.
Hidir kürzte sein Ziel von 230 auf 210 Euro und orientierte sich damit an der Sonderdividende. Die Kaufempfehlung bestätigte der Analyst. Jedoch erwartet er, dass sich die Situation der letzten Jahre mit vorteilhaften Preiseffekten, 2023 allmählich lege. Hidir erwartet im nächsten Jahr daher einen moderaten Rückgang der Ergebnisse.
Der Barclays-Experte Henning Cosman wurde in seiner am Mittwoch vorliegenden Studie deutlicher. Der Analyst senkte sein Ziel für die Volkswagen-Aktie um ein Drittel von 225 auf 150 Euro. Neben dem Abschlag durch die Sonderdividende begründet Cosman die deutliche Kürzung mit Sorgen über die Themen Software und China. Zudem dürften die Wolfsburger das bereits reduzierte Absatzziel sowie die Vorgabe für den freien Barmittelzufluss 2022 verfehlen, so Cosman.
Aufgrund der früheren Erfolge von Konzernchef Oliver Blume und dessen Bereitschaft, wichtige Entscheidungen zu fällen, überwiegen nach Ansicht des Analysten die Chancen die Risiken aber klar. Angesichts dessen und eines von ihm errechneten Kurspotenzials von rund 25 Prozent belässt Cosman die Einstufung der VW-Papiere auf „Kaufen“.
DER AKTIONÄR sieht bei Volkswagen weiterhin das Thema Software als größte Baustelle. Oliver Blume sollte schnellstmöglich die Plattform Cariad auf die Bahn bringen, ansonsten drohen weitere Rückschläge. Aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage ist die Aktie eine Halteposition. Ein Neukauf drängt sich aktuell nicht auf.