Die Bundesregierung will die Förderung von Biokraftstoffen komplett zurückfahren. Bundesumweltministerin Steffi Lemke von den Grünen hat die Pläne vor Kurzem verteidigt. Die Debatte um ein Förder-Aus bis 2030 belastet seit Ende April die Aktie von Verbio, auch am Montag notiert die Aktie im freundlichen Markt leicht im Minus.
"Grundsätzlich ist die Klimaschutzwirkung von Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermitteln stark anzuzweifeln", zitiert Dow Jones Newswire aus einem Arbeitspapier von der Ministerin. Lemke selbst habe sich 2005 in ihrer Zeit als Bundesgeschäftsführerin der Grünen noch für Biosprit ausgesprochen, heißt es weiter.
Gegen eine Abschaffung der Förderung plädiert Carina Konrad, die für Landwirtschaft und Umwelt zuständige Vize-Fraktionsvorsitzende der Liberalen im Bundestag. "Biokraftstoffe sind eine wichtige Technologie zum Übergang in die Klimaneutralität des Verkehrs und oftmals durch den Einsatz von Abfällen und Reststoffen gar keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion", zitierte die taz vor Kurzem die Politikerin.
In der Vergangenheit musste sich Verbio immer wieder mit politischen Gegenwind auseinandersetzen. CEO Claus Sauter und sein Team blicken daher seit Jahren ins Ausland (Expansion nach Nordamerika und Indien), um sich vom deutschen Markt unabhängiger zu machen. Mutige langfristig ausgerichtete Anleger greifen bei der Aktie zu.