Die hohe Abhängigkeit von russischem Gas hat bei Uniper in den vergangenen Tagen für eine fast beispiellose Talfahrt gesorgt. Innerhalb kurzer Zeit hat sich die Aktie so mehr als halbiert. Am Dienstag kommt es nun erstmals zu einer Gegenbewegung. Die jüngsten Aussagen kommen trotz der Abschreibung der Nord-Stream-2-Finanzierung am Markt gut an.
So hat Uniper zum einen den Ausblick trotz Abschreibung und Gaspreisschock bestätigt, zum anderen will der Konzern die Abhängigkeit von Russland reduzieren. Dazu soll auch der Verkaufsprozess für die dortige Tochter Unipro bald wieder aufgenommen werden. Das kommt am Markt gut an, auch wenn die Bewertung natürlich deutlich gesunken sein dürfte. Neue Erdgas-Lieferverträge mit Russland sollen ebenfalls nicht mehr eingegangen werden.
Die Abschreibung auf das finanzielle Engagement bei Nord Stream 2 schockt derweil niemanden mehr. Nach den massiven Kursverlusten und angesichts der weltweiten Russland-Sanktionen kam dies nicht überraschend und war bereits eingepreist.
Die Gegenbewegung war überfällig. Doch die Lage für Uniper bleibt komplex. Es wird nicht einfach, das wegbrechende Russland-Geschäft zu kompensieren. Ob die hohen Gaspreise überhaupt an die Kunden weitergegeben werden können, ist ebenfalls offen.