Mit einem Minus von fast fünf Prozent gehört die Uniper-Aktie am Dienstagnachmittag zu den Verlierern im MDAX. Am heutigen Dienstag hat der Energiekonzern seine Geschäftszahlen für das erste Quartal veröffentlicht, nachdem Ende April bereits vorläufige Zahlen bekannt waren. Dementsprechend war ein Großteil der schlechten Zahlen schon eingepreist. Vincent Ayral, Analyst bei JPMorgan schrieb zudem, warum die Aktie weiterhin unter Druck steht.
Das EBIT lag für das erste Quartal bei einem Minus von 839 Millionen Euro, nachdem es im Vorjahresquartal noch bei 731 Millionen gelegen hatte. Laut Finanzchefin Tiina Tuomela handelt es sich hier aber nur um eine Ergebnisverschiebung, nicht um einen Ausfall. Entsprechend könne das Management die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigen.
Uniper hatte sich dazu entschieden, im Voraus verkauftes Gas zunächst weiter in den Speichern zu belassen. Grund dafür war der Rückgang der Gaspreise im März. Stattdessen hatte Uniper Gas am Markt zugekauft und dieses geliefert. Der Konzern kalkulierte damit, dass der Gaspreis im zweiten und dritten Quartal wieder steigt und er so mit dem noch eingespeicherten Gas mehr Gewinn erzielen kann.
Insgesamt sollte das Geschäft von Uniper mit der Stromerzeugung in Europa wegen der stark gestiegenen Energiepreise eine deutliche Aufwertung erfahren, schrieb Ayral. Allerdings werde sich das am Markt wohl erst dann positiv niederschlagen, wenn sich für den Krieg in der Ukraine eine Entspannung abzeichnen sollte.
Zwar ist das schlechte Quartalsergebnis auf das eingelagerte Gas zurückzuführen, allerdings wird es für das Unternehmen noch eine Herausforderung das wegbrechende Russland-Geschäft zu kompensieren. DER AKTIONÄR favorisiert in diesem Sektor aktuell andere Aktien. Favorit unter den großen Versorgern bleibt RWE.
(Mit Material von dpa-AFX)