Die Entwicklung der Tesla-Aktie in den vergangenen Monaten war alles andere als berauschend. Seit dem Zwischenhoch im Juli vergangenen Jahres bei knapp 300 Dollar ging es zeitweise bis auf unter 140 Euro abwärts. Zuletzt konnte sich die Aktie etwas stabilisieren. Am Donnerstag kam aber neuer Verkaufsdruck auf. Das Papier ging mit einem Minus von 3,5 Prozent aus dem Handel. Tesla hat nun auch das Produktionsziel von 20 Millionen E-Autos pro Jahr gestrichen.
Tesla erwähnt im aktuellen Umweltbericht nicht mehr das Ziel, pro Jahr 20 Millionen Elektroautos zu bauen. Nun heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Dokument nur noch, man wolle fossile Brennstoffe dadurch verdrängen, dass möglichst viele Tesla-Produkte verkauft würden. In den beiden Berichten davor stand noch, Tesla werde bis Ende des Jahrzehnts viele weitere Fabriken bauen müssen, um am Ende 20 Millionen Fahrzeuge jährlich zu produzieren.
Der Autobauer reagierte zunächst nicht auf die Frage, ob das Ziel damit offiziell aufgegeben worden sei. Im vergangenen Jahr steigerte Tesla die Auslieferungen um fast 38 Prozent auf gut 1,8 Millionen Fahrzeuge. Für 2024 gibt es bisher allerdings keine Prognose. Tesla stellte lediglich ein niedrigeres Wachstumstempo in Aussicht. Früher hatte Firmenchef Elon Musk davon gesprochen, die Auslieferungen jährlich um 50 Prozent zu steigern.
Nach einem Absatz-Rückgang zu Jahresbeginn kündigte Musk im April an, schneller als geplant günstigere Modelle auf den Markt zu bringen. Sie sollen nun schon vor dem ursprünglich angepeilten Termin im zweiten Halbjahr 2025 in die Produktion gehen. Allerdings sollen dafür die Produktionsverfahren nicht so radikal wie ursprünglich angekündigt erneuert werden. Zudem will Musk Anfang August ein Robotaxi enthüllen.
Tesla hat weiter mit einer ganzen Reihe von Problemen zu kämpfen. Für Elon Musk gilt es, die Probleme möglichst rasch in den Griff zu bekommen, um in Zukunft wieder für positiveren Newsflow zu sorgen. Anleger verharren bei Tesla derzeit an der Seitenlinie und warten ein klares positives Signal ab. Aus charttechnischer Sicht wichtig wäre in einem ersten Schritt die Rückeroberung der 200-Dollar-Marke.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.