Elon Musk ist für seine ambitionierten Ziele bekannt. Diese konnte der schrille Tesla-CEO oftmals jedoch nur mit einiger zeitlicher Verzögerung einhalten. Viele Experten sind sich deshalb auch uneins, ob Tesla 2030 wirklich 20 Millionen Elektroautos produzieren und verkaufen wird. Mit der Entscheidung, ein günstiges Elektroauto zu bauen, hat Tesla jedoch einen ersten wichtigen Schritt getan, dieses Ziel zu erreichen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Montag unter Verweis auf Insider berichtete, rückt der Bau des lange angekündigten 25.000-Euro-Autos immer näher. Ein günstiges E-Auto ist entscheidend, um die zuletzt schwächelnden Auslieferungen wieder anzukurbeln und das langfristige Wachstumsziel von 50 Prozent pro Jahr zu erreichen. Dazu wächst auch der globale Wettbewerb in diesem Preissegment. Die chinesischen Hersteller expandieren weltweit, zudem haben Citroen und Dacia jüngst Stromer vorgestellt, die ab rund 21.000 Euro zu haben sind.
Konkret plant Tesla wohl, den Einstiegsstromer in der deutschen Gigafactory in Grünheide zu fertigen. Das soll Musk gegenüber den Mitarbeitern bei einem Besuch des Werks am Freitag mitgeteilt haben. Tesla selbst äußerte sich gegenüber Reuters nicht zu den Berichten.
Verzögerungen in Mexiko
Ursprünglich hatte Tesla geplant, den günstigen Stromer in der sich noch in Planung befindlichen GIgafactory im mexikanischen Nueva Leon zu fertigen. Der Baustart dort wird sich jedoch verzögern, wie Musk bei der Präsentation der Q3-Zahlen mitteilte. Tesla werde definitv in Mexiko bauen, es sei jedoch eine Frage des Timings. Man wolle erst ein Gefühl für das wirtschaftliche Umfeld bekommen. Aktuell lasten die hohen Zinsen auf den Autokäufen. Allzu viel Zeit kann sich Tesla jedoch nicht nehmen. Ende September erhielt Autobauer die ersten Umweltgenehmigungen für das Werk und hat von dort an 26 Monate Zeit, um mit dem Bau zu beginnen.
Auch auf Tesla lasten derzeit wirtschaftliche Sorgen. Jedoch wurde die Aktie seit Juli deutlich abverkauft und ist damit wieder spannend. Am Montag legt das Papier infolge der News zum Einstiegsstromer deutlich zu – vorbörslich notiert es rund drei Prozent im Plus. Damit setzt sich der erst gestartete Rebound fort. Leser des AKTIONÄR profitieren von der Empfehlung eines Longs mit der WKN VU7WXQ vor knapp zwei Wochen, welcher bereits rund 25 Prozent im Plus liegt.