Tesla ist der Trendsetter im E-Mobility-Segment. Der chinesische Herausforderer BYD jedoch kommt näher. BYD besticht in den letzten Monaten durch neue, innovative Modelle und steigende Margen. Zeit für einen Vergleich der beiden Hersteller.
Tesla-Chef Elon Musk ist laut, schrill und weit abseits der Norm. Musk verkündet in schöner Regelmäßigkeit ehrgeizige Absatzziele und neue, visionäre Produkte. Vielleicht schießt er dabei manchmal auch über das Ziel hinaus. Vielleicht sind oder waren seine Timelines auch immer etwas zu ehrgeizig, zu optimistisch. Für viele ist Musk ein PR-Profi. Mag sein, dass er diese Klaviatur beherrscht wie kein anderer. Man muss Musk aber auch zugestehen, dass er die Autoindustrie völlig auf den Kopf gestellt hat. Er hat das Elektroauto salonfähig und daraus ein innovatives, tolles Produkt gemacht. Und er hat seine Versprechen immer eingelöst, bislang zumindest, wenn auch mit etwas Verzögerung.
Wang Chuanfu hingegen braucht nicht die große Bühne. Der CEO von BYD liebt es eher abseits des Rampenlichts. Chuanfu will Versprechen einhalten, Vertrauen herstellen. Chuanfu gründete BYD im Jahr 1995. Die Firma begann mit der Fertigung von Batterien für Handys und MP3-Player. 2003 entdeckte Chuanfu dann seine Liebe für die Autoindustrie und zog eine eigene Fertigung hoch. Vielleicht ist Chuanfu nicht derart schrill und laut wie Musk, er ist allerdings als ähnlich visionär und revolutionär einzustufen. Im Februar 2022 verkündete Chuanfu das Verbrenner-Aus von BYD. Ohne großes Tamtam, ohne große Medienshow. Seitdem liegt der Fokus von BYD vollständig auf der Herstellung von Elektroautos. Die Autos erhielten einen völlig neuen „Anstrich“. Neues Design, Infotainment, Software, alles auf den Konsumenten zugeschnitten. Damit verpasste Chuanfu BYD auch gleichzeitig ein neues, positives Image.