Nach der spektakulären Twitter-Abstimmung am vergangenen Wochenende trennt sich Tesla-Chef Elon Musk von weiteren Aktien des E-Auto-Pioniers. Der CEO ist allerdings nicht der einzige, der aktuell verkauft: Viele Aktionäre tun es ihm gleich, wodurch die Tesla-Aktie auf Wochensicht 13 Prozent verloren hat.
Wie aus einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, verkaufte Musk am Donnerstag weitere knapp 640.000 Anteilsscheine im Wert von rund 687 Millionen Dollar (umgerechnet rund 600 Millionen Euro). Zusammen mit den Verkäufen vom Wochenbeginn hat Musk in dieser Woche schon Tesla-Papiere im Wert von etwa 5,7 Milliarden Dollar zu Geld gemacht.
Zuvor hatten Twitter-Nutzer bei einem von ihm initiierten Votum für den Verkauf von zehn Prozent seiner Aktien gestimmt. Bislang hat er allerdings nur einen Bruchteil davon veräußert und hält weiterhin rund 167 Millionen Tesla-Aktien.
Die Hintergründe bleiben unklar
Musk hat als größter Einzelaktionär von Tesla in den vergangenen Jahren extrem vom Höhenflug des Elektroautobauers an der Börse profitiert. Laut Superreichen-Rankings wie der „Forbes"-Liste oder „Bloomberg Billionaires“ ist er – zumindest auf dem Papier – der reichste Mensch der Welt. Bloomberg schätzte sein Vermögen zuletzt auf 294 Milliarden Dollar, Forbes taxiert es auf 279 Milliarden.
Der Tesla-Chef spielte bei der Twitter-Abstimmung auf eine Debatte um Steuervermeidung von Superreichen und Pläne für Abgaben auf unrealisierte Kursgewinne an, die bei der US-Regierung zu dem Zeitpunkt eigentlich ohnehin schon wieder vom Tisch waren. Was genau Musk letztlich bezwecken wollte, bleibt offen. Fest steht, dass zumindest ein erster Teil seiner jüngsten Aktienverkäufe schon länger vor dem Votum bei Twitter eingefädelt worden war.
Bargeld kann Musk – der zwar extrem viel Aktienvermögen, aber für einen Multimilliardär relativ wenig liquide Mittel besitzt – unter anderem für Steuerzahlungen gebrauchen, die wegen enormer Wertsteigerungen bei der Ausübung von milliardenschweren Aktienoptionen fällig werden.
An der Börse bekamen seine Verkäufe nicht gut an: Auch viele Tesla-Aktionäre haben nach der Kursrallye samt Allzeithoch in der Vorwoche Gewinne realisiert. Die Aktie ist auf Wochensicht fast 13 Prozent abgerutscht.
An der der positiven Einschätzung des AKTIONÄR ändern die Verkäufe allerdings nichts. Anleger sollten sich daher zwar auf anhaltend hohe Volatilität einstellen, aber weiterhin dabeibleiben.
Mit Material von dpa-AFX.